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Meier sucht Streit

Duisburgs Trainer-Fall


In Hamburg fliegt ein Trommelstock über den Zaun und verletzt den HSV-Profi Alexander Laas. Der Kölner Spieler Alpay rammt dem Kollegen Guy Demel den Ellbogen ins Gesicht. Aber der ist auch kein Kind von Traurigkeit. Beim Besuch in Bielefeld hatte der Verteidiger den Kabinengang dazu genutzt, dem Arminen Fatmir Vata eine zu kleben. Fans und Fußballer wissen sich gleichermaßen nicht zu benehmen, nun gesellt sich auch ein Trainer zu dieser bisweilen ruppigen Runde.
Der Duisburger Norbert Meier war bis jetzt nicht auffällig geworden. Doch wenn die Nerven blank liegen, kann die fehlende Spielkontrolle schnell auch zum Verlust der Selbstkontrolle führen. Als der Kölner Kicker Albert Streit dem Fußball-Lehrer des Gegners im Bundesliga-Kellerduell zu nahe trat, suchte Meier Streit: Kurz zuckte der Kopf nach vorn - schon der Versuch ist strafbar.
Dass er selbst hintenüber kippte, macht aus dem Trainerfall erst recht einen Trainer-Fall. Meier wollte mogeln. Mensch, Meier: Das war das Dümmste, denn das Auge des Fernsehens lauert inzwischen überall.
Eine Lektion liefert dieser Vorfall dabei für alle. Ein hinreichend ordentlicher Umgang miteinander muss auch im Profi-Fußball möglich sein.Friedrich-Wilhelm Kröger

Artikel vom 08.12.2005