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»Feuer« unterm Dornberger Dach

Prüfer weiß wie es geht, aber Spieler suchen ihre eigenen Lösungen


Bielefeld (WB-wjö). Wieder 1:4 verloren und beim Landesligisten TuS Dornberg ist mächtig Feier unterm Dach. »So kurz vor der Winterpause ist die Mannschaft am Tiefpunkt angelangt«, bescheinigt Hans-Werner Freese dem Team eine katastrophale Leistung beim Rangdreizehnten Victoria Clarholz. »Das war keine Niederlage, das war schon eine Klatsche«, schimpft der Manager, der selbst keine Erklärung für das Debakel hat. Freeses Einschätzung der Lage: »Wir hatten doch rein personell eine ordentliche Mannschaft auf dem Platz. Aber da liegt wohl einiges im Argen. Das geht schon bei der Abfahrt los. Einige telefonieren mit dem Handy, andere rauchen in irgendeiner Ecke. Nur Gemeinsamkeiten kann man nicht erkennen.«
Die 1:4-Niederlage in Theesen ließ Freese zwar noch gelten. »Da gings gegen den alten Trainer und gegen ehemalige Teamgefährten. Da kann so ein Ausrutscher immer passieren.« Doch für den peinlichen Auftritt in Clarholz zeigt der TuS-Funktionär kein Verständnis. Das war noch mal eine Steigerung ins Negative.«
Eine Diskrepanz zwischen Spielern und Trainer bestätigt der in Dornberg tätige Fußballlehrer Jürgen Prüfer. »Wir kommen derzeit nicht auf einen Nenner. Im Training studieren wir Spielzüge ein, aber in den Partien suchen einige Akteure ihre eigenen Lösungen.« So konterten die Clarholzer ihren Gegner in der Schlussphase gnadenlos aus, weil nach Dornberger Freistößen die Disziplin nicht stimmte. Dabei hatte Prüfer in den vorausgegangenen Teambesprechungen noch erklärt: »Ihr müsst mir langsam glauben. Schließlich weiß ich wie es geht.«
Ist der Dornberger Fußballlehrer Prüfer zu intelligent für diese Mannschaft? Dazu Hans-Werner Freese vielsagend: »Fußball kann so einfach sein. Man sollte nicht so viel philosophieren, sondern lieber das Runde in das Eckige schieben.« In einer Mannschaftssitzung mit Trainer nach der 1:4-Niederlage in Theesen zeigten sich die Spieler einsichtig und gelobten Besserung. Davon war in Clarholz nichts zu sehen. Anstatt wie besprochen den ersten Pass nach vorn zu spielen, versuchten sich die Dornberger wieder in ihrem typischen »klein-klein-Spiel«. Das Ergebnis waren Ballverluste.
Jürgen Prüfer denkt derzeit über Konsequenzen nach. Allerdings erkennt er auch das Manko: »Die Spieler wissen ganz genau, dass es keine Alternativen gibt.« Heute unterschreibt zwar der Gütersloher Alexander Wiens. Zudem gelten Ivan Kandic (Verl) und Dario Heidemann (Bünde) als weitere Kandidaten. Prüfers Forderung: »Mit einem Sieg beim FC Türk Sport müssen wir uns erstmal in die Winterpause retten.«

Artikel vom 06.12.2005