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»Müssen Kader eins
zu eins übernehmen«

Basketball: Dolphins Management gefordert

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Noch ein Spiel, am Samstag beim Erzrivalen BB Salzkotten, muss absolviert werden, dann haben die TSVE-Basketballer die Hälfte der Regionalligaspielzeit absolviert. Nicht nur sportlich, sondern vielmehr für das Management brachten die ersten 13 Partien einige Erkenntnisse. »Wir wissen jetzt genau, wo wir den Hebel ansetzen müssen«, meint Teammanager Maik Mertens.

»Wir wissen jetzt, dass wir einen Kader besitzen der in der Spitzengruppe mitspielen kann«, klingen diese Worte von Mertens angesichts des derzeitigen zwölften Tabellenplatzes doch recht widersprüchlich. Doch wer den Verlauf der bisherigen Saison kennt, weiß um die Berechtigung dieser Aussage. Die verletzungsbedingten Ausfälle von David Bunts, Nordin Chaddadi und Oliver Mankowski sind die Gründe warum die verbale Feststellung sportlich nicht erreichbar war. »Das war einfach nur Pech«, klagt Mertens.
Allerdings räumt der Teammanager ein, dass der Kader zwar Qualität, aber nicht genügend Quantität besitzt. »Uns fehlen junge Leute wie Roman Smirnov, die genügend Geduld und Lernbereitschaft mitbringen. Alle wollen nur spielen und schrecken vor den kurzen Einsatzzeiten zurück. Da wechseln sie lieber den Verein, dabei könnten sie sich bei uns viel besser entwickeln, weil sie mit Spielern wie David Bunts oder Nordin Chaddadi im Training zusammen arbeiten«, spricht Mertens eine Entwicklung an, die nicht nur im Basketballsport beobachtet werden kann. »Ich weiß nicht, wie dies andere Klubs machen, doch wir können jungen Nachwuchskräften kein Geld zahlen, dass sie bei uns auf der Bank sitzen«, macht Mertens deutlich.
Apropos Geld, auch in dieser Hinsicht sind die TSVE-Dolphins alles andere als auf Rosen gebettet. Allerdings haben die »Macher« im Umfeld schon einiges erreicht, ist zumindest das Vorhaben, den Basketballsport in Bielefeld mehr nach vorn zu bringen, erfolgreich angeschoben worden. Diesen Weg wollen alle Beteiligten weiter beschreiten, obwohl die Arbeit manchmal auch frustierend sei. »In erster Linie werden wir versuchen, den derzeitigen Kader eins zu eins für die nächste Spielzeit zu übernehmen und ihn mit jungen Kräften wie Roman Smirnov mehr Quantität zu geben. Mit den Gesprächen werden wir jetzt beginnen«, erklärt Mertens.
Hauptaugenmerk haben natürlich die beiden Amerikaner Maurice McLemore und David Bunts. Der Teammanager ist zuversichtlich sich deren Dienste auch für die kommende Spielzeit zu sichern. »David ist mit der Mission nach Bielefeld gekommen, den TSVE sportlich ins obere Drittel zu bringen. In der ersten Spielzeit war dies in letzten sieben Partien der Saison nicht möglich und diesmal stoppte ihn die Verletzung«, glaubt Mertens deshalb an eine dritte Saison. Wichtig sei hierfür eine starke Rückrunde, wenn der komplette Kader wieder angreifen kann. »Das wäre nicht nur eine Bestätigung für unseren guten Kader, sondern auch ein Argument bei der Suche nach neuen Sponsoren. Ferner dürften sich Leistungsträgern wie Chaddadi, Bunts und McLemore auch leichter für ein weiteres Engagement beim TSVE entscheiden«, ist sich Mertens sicher.
Auch möchte Mertens in der kommenden Spielzeit mehr Personen aus der eigenen Abteilung mehr in die Managementarbeit mit einbinden. »Wir haben sehr viele Personen im Verein und der Abteilung, die uns unterstützen und weiterhelfen können. Die müssen wir mehr mit einbeziehen. Das haben wir in der Vergangenheit versäumt«, so ein selbstkritischer Teammanager.
Sportlich müssen die Dolphins aber noch auf ihren »Schlüsselspieler« David Bunts verzichten. Am Samstag beim Gastspiel in Salzkotten wird David wohl noch einmal pausieren. Im letzten Spiel des Jahres und ersten Rückrundenmatch beim UBC Münster wird der US-Boy sehr wahrscheinlich wieder dabei sein.

Artikel vom 06.12.2005