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Schüler liefern
starke Beiträge

Verein lobt 2. Geschichtspreis aus

Bielefeld (WB/mzh). Die Sieger stehen bereits fest, aber noch kennt ihn nur die Jury: Der zum zweiten Mal ausgelobte Geschichtspreis, den Schüler gewinnen können, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg befassen, wird erst am 27. Januar verliehen.

Insgesamt 1000 Euro, die diesmal wohl auf mehrere Einsendungen verteilt werden müssen, vergibt alle zwei Jahre der Verein zur Aufarbeitung der Geschichte der deutschen Wehrmacht - und zwar jetzt zum zweiten Mal. Acht Teilnehmer, Gruppen und Einzelpersonen haben diesmal Arbeiten abgeliefert, »und wir sind hochzufrieden, ja geradezu beeindruckt von der Qualität der Beiträge«, sagt Bärbel Sunderbrink, Historikerin im Stadtarchiv und Mitglied der Jury.
»Manche Themen, zum Beispiel zur Aussonderung von Behinderten am Oeynhausener Wittekindshof, waren noch nie Gegenstand der Forschung«, erklärt Dr. Hans-Walter Schmuhl. Dem Historiker imponiert auch, dass die Schüler der Sekundarstufe II nicht nur Literatur, sondern auch Quellen ausgewertet und Oral History - dabei werden Zeitzeugen befragt -Ê betrieben haben.
Folgende Gruppen dürfen sich Hoffnung auf den Geschichtspreis machen:
-Ê Gymnasium am Waldhof: Rüstungswirtschaft in Bielefeld (drei Schüler)
-Ê Oberstufenkolleg: Stadtrundgang (18 Stationen) Bielefeld im Krieg (20 Schüler)
- Oberstufenkolleg: Der Bund deutscher Mädel (BDM; eine Schülerin)
- Gesamtschule Stieghorst: Der Oetker-Konzern im Krieg
- Hans-Ehrenberg-Gymnasium: Geschichte des Kriegsgefangenenlagers »Staumühle«
- Wittekindshof Bad Oeynhausen: Die Aussonderung Behinderter (ein Beitrag von angehenden Pflegehelferinnen)
-Ê Ludwig-Erhard-Berufskolleg Paderborn: Zwangsarbeit (Bearbeitung einer eigenen Ausstellung auf der Wewelsburg)
-Ê Kollegschule Bad Salzuflen: Die Verfolgung der Zeugen Jehovas
Vielleicht noch zehn Jahre lässt sich der Geschichtspreis aus den Einnahmen der Wehrmachtsausstellung finanzieren. Heinz Deppermann vom Vorstand des auslobenden Vereins hofft auf Geldgeber, damit der Preis künftig aus den Erträgen des Kapitals genommen werden könnte.

Artikel vom 06.12.2005