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Glanzloses Engagement

Nebojsa Krupnikovics Rückkehr in Arminias erste Elf

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Alle Augen auf Nebojsa Krupnikovic: Nach zehnwöchiger Bundesliga-Abstinenz gab Arminia Bielefelds Mittelfeldspieler gegen den FC Schalke 04 sein Comeback.
Mit dem Ball per Du: Armine Nebojsa Krupnikovic. Foto: Hörttrich
Viel beachtet, aber nicht wirklich beachtlich - »Krupi« hatte sich im Vorfeld mit kritischen Tönen gegenüber Trainer Thomas von Heesen selbst unter Druck gesetzt. Den großen Worten folgten vergleichsweise kleine Taten.
»Ich habe die Qualität, dass die Mannschaft mit mir garantiert besser spielen würde. Egal in welchem System«, wurde »Krupi« vergangene Woche im Kicker-Sportmagazin zitiert. Thomas von Heesen machte die Probe aufs Exempel, gewährte Krupnikovic eine Bewährungschance. An der Seite von Dammeier sollte er im defensiven Mittelfeld Arminias Verbindungsmann zwischen Abwehr und Angriff sein. Defensiv ist ihm kein Vorwurf zu machen, offensiv blieb der Serbe blass.
Von Heesen urteilte: »Es war nicht einfach für ihn, die Position auszufüllen. Er hat versucht, das Optimale herauszuholen. Das ist auch eine Frage der Spielpraxis. Wichtig ist, dass ich den Willen sehe und die Bereitschaft.« Beides muss für von Heesen erkennbar gewesen sein. Sonst hätte er Krupnikovic nicht 79 Minuten spielen lassen. Hartnäckiges Nachsetzen im Zweikampf, sogar mal eine Grätsche - der 32-Jährige wusste ganz genau, dass er unter kritischer Beobachtung steht. »Jeder erwartet von mir, dass ich gut spiele. Aber in jeder Partie«, versuchte er die Brisanz, die er selbst in die Begegnung gebracht hatte, ein wenig herunterzudrehen.
Ob Arminia mit ihm nun wirklich besser gespielt hat als ohne ihn, verriet »Krupi« nicht. Das wäre auch schwer zu beantworten gewesen. Schließlich lag zwischen der Qualität des Vorwochengegners Wolfsburg und Schalke ein erheblicher Unterschied, um nicht zu sagen eine Fußballwelt.
Dass Arminias aktuelles 4-4-2-System eines ohne Spielmacher sei, störe ihn nicht. Die Position im defensiven Mittelfeld liege ihm auch. Idealrolle Spielmacher? Davon will Krupnikovic momentan nichts hören: »Ideal oder nicht ist unwichtig. Wichtig ist, dass ich von Anfang an spiele.« Dass das Samstag in Duisburg wieder so sein wird, ist nicht selbstverständlich. Weil Marcio Borges in die Abwehr zurückkehrt, beansprucht Vertreter Michael Fink seinen Stammplatz im Mittelfeld. »Ich habe nicht schlecht gespielt, kann es aber besser. Nach zwei Monaten Pause ist es nicht einfach, eine super Leistung zu zeigen. Ich glaube, ich bin der Stammformation einen Schritt näher gekommen«, befand Krupnikovic. Ob von Heesen das genau so sieht? Die Antwort gibt's in fünf Tagen.

Artikel vom 05.12.2005