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Der Vater kam nicht
zu Athinas Hochzeit

Onassis-Erbin heiratete - 400 Sicherheitsleute im Einsatz

São Paulo (dpa). Soviel Geld - und doch kein Glanz: Unter strengen Sicherheitsmaßnahmen hat Athina Onassis-Roussel (20), Enkelin des legendären griechischen »Tankerkönigs« Aristoteles Onassis, dem brasilianischen Springreiter Alvaro Alfonso de Miranda Neto (32, genannt »Doda«), das Jawort gegeben.

Nur Halbschwester Sabrine war zur Feier in São Paulo am Samstag angereist. Unter den 700 Gästen fand sich nicht einmal der Vater der Braut, die eine der reichsten Frauen der Welt ist. Er sei gegen diese Ehe, hieß es. Das Fehlen von Thierry Roussel habe Athina sehr traurig gestimmt, sagte eine Freundin der Zeitung »Estado«.
Das Hochzeitsfest mit 700 Gästen fand im Park der Stiftung »Maria Luisa Oscar Americano« statt, einer Mischung aus Museum und riesiger Festanlage, deren Miete etwa 55 000 Euro pro Tag beträgt. Die Braut trug ein Kleid von Valentino - jenes Modedesigners, der die legendäre US-Präsidentenwitwe Jackie Kennedy kleidete, als diese 1968 Athinas Großvater Aristoteles heiratete.
Die »Hofberichterstatterin« der Schönen und Reichen in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo, Joyce Pascowitsch, verriet in ihrer Onlinekolumne: »Vom internationalen Jet Set wurde niemand gesichtet.« Das Fest »war schlichter, als man es sich jemals hätte denken können«. Bekannteste Gäste waren der frühere brasilianische Weltklasseschwimmer Gustavo Borges und Springreiter Rodrigo Pessoa, beobachtete Pascowitsch, die offenbar als einzige zu Informationen über die Trauung kam.
400 Sicherheitskräfte sorgten dafür, dass weder Presse noch Fernsehen Zutritt erhielten, auch die anderen Gäste keine Film- und Fotoapparate oder Handys mit eingebauter Kamera »einschmuggelten«. Die Gäste wurden in gepanzerten Fahrzeugen zur Festanlage gefahren und am Eingang noch einmal per Foto und Fingerabdruck identifiziert.
Athina ist die einzige Überlebende der Onassis-Dynastie, deren Vermögen (Hotels, Schiffsflotten, Grundstücke und Kunstwerke) auf sechs Milliarden Euro geschätzt wird. Athina wuchs bei ihrem Vater in der Schweiz auf, spricht kaum Griechisch und lebt seit zwei Jahren in São Paulo.
Beobachter meinen, dass Athina im fernen Brasilien dem »Fluch der Familie Onassis« entkommen will. Alles Geld konnte sie nicht vor immer neuen Schicksalsschlägen bewahren. Athinas Mutter Christina (Tina) etwa heiratete vier Mal, fand aber nie ihr Glück. Sie litt unter schwerer Depression und starb 1988 unter mysteriösen Umständen - man vermutete Drogen oder Tabletten - in einem Luxushotel in Argentinien.

Artikel vom 05.12.2005