05.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentar
Susanne Osthoff

Und sie begab sich in Gefahr


Eine große Koalition setzt sich über Parteien-, Länder- und Religionsgrenzen hinweg für Susanne Osthoff ein. Eine Supersache -Êund leider keine Selbstverständlichkeit.
Wer in dieser Vorweihnachtszeit Stammtisch-Interpreten und Sofa-Nörglern auf den Mund schaut, erschrickt. Da gibt es Zeitgenossen, die regen sich nicht darüber auf, dass eine hilfsbereite und in jedem Fall unschuldige Frau und ihr Fahrer im Irak entführt wurden - von feigen Verbrechern, die unter der Maske einer Kapuze drohen, sie umzubringen. Nein, ihre größte Sorge gilt dem Geld, das möglicherweise gezahlt wird, um sie freizubekommen.
Wusste Susanne Osthoff nicht um die Gefahr, die ihr im Irak droht?
Natürlich wusste sie davon. Sie hat, wie nicht nur ihre Verwandten, sondern auch die deutsche Botschaft berichten, immer wieder davon gesprochen. Sie hat sogar jene, die sich mit ihr treffen wollten, auf die Risiken aufmerksam gemacht.
Susanne Osthoff ist keine, die sich in Gefahr begab, um darin umzukomen. Sie begab sich in Gefahr, um Menschen zu helfen und um unwiederbringliche Kulturgüter der frühesten Geschichte zu retten. Nicht Leichtsinn, sondern Mut hat sie in die Falle geführt, die ihr die Verbrecher stellten. Bernhard Hertlein

Artikel vom 05.12.2005