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0:1 ist keine Schande
Dicht
am
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Von Werner Jöstingmeyer

Arminia ist zweifellos kein Krösus der Liga. Die Ostwestfalen kämpfen von jeher um jeden müden Euro. Dafür sind die Ver-bindlichkeiten überschaubar. Schatzmeister Roland Kentsch kann sicherlich ruhiger schlafen als seine Kollegen in Dortmund, Berlin oder auch »auf« Schalke.
Viel darf in Bielefeld allerdings nicht passieren, damit der Bundesligakader nicht »am Krück-stock« geht. Fehlen drei oder vier gelernte Innenverteidiger, bezeichnet Sportchef Reinhard Saftig die Ausfälle als »nicht normal«. Zu den routinierten Abwehrstützen Gabriel, Kucera und Borges gesellten sich schließlich auch noch die kreativen Mittelfeldkräfte Vata, Küntzel, Kauf und Porcello. Sieben auf einen Streich, die jetzt gegen Schalke fehlten.
Trainer Thomas von Heesen lamentiert nicht groß, sondern sucht nach Alternativen. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel muss und kann er sich auf die gute Nachwuchsarbeit im Verein verlassen. Frischte er schon immer wieder den Kader durch junge Amateure und A-Junioren auf, um wenigstens in den Übungsstunden zwei komplette Teams gegeneinander spielen zu lassen, setzte er jetzt mit dem 19-jährigen Tim Danneberg und dem ein Jahr jüngeren Oliver Zech zwei »Youngster« auf die Bank.
Bei Schalke standen dagegen mit Altintop, Larsen, Sand, Asamoah und Bajramovic fünf Nationalspieler zur Einwechselung bereit. Das ist eben auch der feine Unterschied zwischen einem Champions-League-Teilnehmer und einem Bundesliga-Mitläufer. Michael Fink hat recht, wenn er feststellt, dass die 0:1-Niederlage keine Schande sei.

Artikel vom 05.12.2005