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Binnendünen
erhalten

Baugebiet ablehnen

Sennestadt (WB). Zwei Binnendünen in Sennestadt waren am Samstag Ziel einer Begehung, zu der die »Initiativen für ein lebenswertes Bielefeld« (ILBI) eingeladen hatte. Etwa 25 interessierte Bürger nahmen an dem Informationsgang teil.

Am Keilerweg soll die verbliebende Düne für einen Spielplatz angegraben werden. An der Württemberger Allee dagegen beeinträchtige ein geplantes großes Baugebiet Dünen und Wasserschutzgebiet.
Als anerkannte Sachverständige informierten Dr. Ernst Seraphim, langjähriges Mitglied des Beirates bei der Höheren Landschaftsbehörde bei der Bezirksregierung Detmold, und Dr. Martin Büchner, langjähriger Leiter des Naturkundemuseums in Bielefeld, über Entstehung und Einmaligkeit der Binnendünen.
An der Binnendüne zwischen Keiler-, Iltis- und Marderweg beeindruckten vor allem die Höhe, ihre geomorphologische Struktur, die naturnahe Belassenheit, Pflanzen und Pilzvorkommen und die Ausprägung. Sie erscheint in hohem Maße schützenswert.
Die das potentielle Neubaugebiet Württemberger Allee begrenzenden Binnendünen würden in ihrem natürlichen Zusammenhang weiter beeinträchtigt, so die Referenten. Durch den sich verstärkenden Freizeitdruck, die Anschneidung und das Abtragen der Dünen(-füße) wegen des Straßenbaus, würde die geomorphologische Struktur dieser nach Paragraph 62 Landschaftsgesetz NRW geschützten Biotope weiter zerstört.
Naturnahe Landschaftsbestandteile dürfen auf keinen Fall Baumaßnahmen zum Opfer fallen, insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und sichtbarer Leerstände. Die Teilnehmenden lehnen das Baugebiet Württemberger Allee ab und meine, dass sich für den Kinderspielplatz am Keilerweg ein sinnvollerer Standort finden lässt.

Artikel vom 05.12.2005