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Bambi-Taschen aus Paderborn

Junges Unternehmen BAG Art vermarktet erfolgreich Tüten und Beutel

Von Edgar Fels (Text) und
Hans-Werner Büscher (Foto)
Paderborn (WB). Als vergangenen Mittwoch in München die große Charity-Party anlässlich der Verleihung des renommierten Bambi-Medienpreises mit knapp 1000 Gästen über die Bühne ging, war auch ein kleines Unternehmen aus Paderborn mit dabei. Die BAG Art spielte eine tragende Rolle.

Weder aufwändige Fernsehtechnik noch die Inszenierung von Events gehören zum Leistungsangebot der BAG Art. Vielmehr lieferte die Firma hochwertige Tragetaschen, die in einer kleinen Menge von 1400 Stück speziell für die Benefiz-Gala hergestellt wurden und in denen die Gäste ihre Geschenke mit nach Hause nehmen konnten. »Dieser Auftrag hat besonders viel Spaß gemacht«, sagt Geschäftsführer Thomas Engl (41).
Genau genommen, war es für die erst vor drei Jahren gegründete BAG Art bereits der zweite Bambi-Auftrag. Schon 2004 kamen die Tragetaschen mit dem goldenen Bambi als Aufdruck aus Paderborn. Engl: »Die Hausagentur der Bambi-Organisatoren war auf uns zugekommen. Wir hatten drei Wochen Zeit, eine Tasche zu präsentieren. Das haben wir geschafft.«
Es war im Januar 2003, als der Diplom-Kaufmann Thomas Engl den Schritt in die Selbständigkeit wagte und der Arbeit in der Marketingabteilung bei Weidmüller, Hersteller von Verbindungstechnik in Detmold, den Rücken kehrte. Bis dato hatte Engl viel mit Werbemitteln zu tun und kannte sich aufgrund seiner Kontakte gut aus in der Branche.
»Ich fand das Thema Verbrauchsmaterialien spannend«, schildert er. Dabei fiel ihm besonders die zunehmende Bedeutung von Tragetaschen auf. »Für manche ist die Tasche ein Gebrauchsartikel, für andere edle Verpackung und für dritte Kunst.« Engl flog nach Hongkong und Istanbul, sammelte bei verschiedenen Herstellern Muster ein, präsentierte sich damit auf Mode- und Geschenkartikelmessen und traf mit seinem Angebot - Taschen aus Papier, Kunststoff oder Baumwolle zu produzieren - offenbar den Geschmack potenzieller Kunden.
»Plötzlich bekam ich jede Menge Aufträge«, schildert Engl den geglückten Start. In diesem Jahr habe BAG Art die Zahl der Kunden um 500 auf 1000 verdoppelt, darunter befinden sich Industrieunternehmen wie der Autozulieferer Paragon, Gepade Polstermöbel und Orga-Kartensysteme. Insgesamt ließ BAG Art über seine Lieferanten im In- und Ausland in diesem Jahr fünf Millionen Taschen fertigen. Der kleine Betrieb beschäftigt inzwischen drei Mitarbeiter und sechs Handelsvertreter. »Die Marge bei Taschen ist klein«, sagt Engl. »Noch arbeiten wir kostendeckend. 2006 wollen wir Gewinn machen.«

Artikel vom 03.12.2005