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Viele Jugendliche ohne Lehrstelle

Experten raten zu Bildungsmaßnahmen und Langzeitpraktika


Düsseldorf (dpa). Zwei Monate nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2005/2006 sind noch fast 4000 Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen auf der Suche nach einer Lehrstelle. Diese Zahl gab die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit gestern bekannt.
Die Experten raten den Betroffenen, Alternativen wie berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen und Langzeitpraktika zu nutzen. Die ungünstigsten Startchancen hätten Jugendliche, die bis zum Beginn des nächsten Ausbildungsjahres tatenlos zu Hause warteten.
Die Ausbildungslücke sei in Nordrhein-Westfalen kleiner geworden, da zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres 5460 Jugendliche weiter auf Lehrstellensuche waren. Im Vergleich zu Ende September 2005 ging die Zahl der unversorgten Jugendlichen in der Statistik um mehr als 5000 zurück. Etwa 2700 Jugendliche fanden eine Lehr- oder Arbeitsstelle, wählten eine Schulausbildung oder ein Alternativangebot. Insgesamt 2500 Jugendliche hätten aus verschiedenen Gründen Angebote nicht ergriffen oder seien teilweise auch nicht zur Zusammenarbeit bereit.
Unterdessen haben sich die Signale für eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt verstärkt. Mit einem Minus von 25000 auf 4531000 konnte die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern zum ersten Mal seit elf Jahren wieder einen Rückgang der Arbeitslosenzahl in einem November vermelden.
Allerdings ist der Rückgang der saisonbereinigten Zahl im November stark überzeichnet. »Etwa 25000 sind auf die Konjunktur zurückzuführen, etwa genauso viele auf die Witterung«, räumte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt ein.
Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland liegen mittlerweile saisonbereinigt um 200 000 unter dem Höchststand vom März dieses Jahres von 4,96 Millionen. Die Zahl der offenen Stellen überstieg im November mit 422 000 den Vorjahreswert um fast 200 000.

Artikel vom 02.12.2005