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Die Gelassenheit des Alterswerks

Malerei von Dieter Crumbiegel in der Galerie Samuelis Baumgarte


Bielefeld (WB/uj). Die Galerie Samuelis Baumgarte präsentiert in ihrer Dependance Obernstraße 28 bis zum 5. Januar Werke des Künstlers Dieter Crumbiegel.
Laut Rolf Sachse, Professor für Designgeschichte und Designtheorie der Hochschule der bildenden Künste Saar, lassen sich im Werk des Künstlers drei Phasen ausmachen. Mitte der 80er Jahre zeigten sich noch die Oberflächen keramischer Objekte in informellen Farbspuren und zeugten von der Kraft raumgreifender Gesten. In den 1990er Jahren werden die Grundformen des Gemalten kantiger, erhalten räumliche Schatten und werden in der Oberfläche an- und aufgelöst. Schraffuren und kreisende Pinselstrukturen lassen die angedeuteten Quader und Objekte metallisch erscheinen.
In den Arbeiten seit 2003 kehrt Dieter Crumbiegel zum klassisch konstruktivistischen Kompositionsprinzip der streifenförmigen Anlage zurück, konterkariert diesen strengen Bildaufbau jedoch durch starke Farben und schwere Schraffuren sowie Frottagen.
In der Flächenbehandlung kehrt die Gelassenheit eines Alterswerks ein: Souverän werden Binnenstrukturen angelegt, vorgeführt und an einem klar definierten Punkt unterbrochen. Dennoch wirken Crumbiegels neueste Bilder am kraftvollsten und lassen sich am wenigsten programmatisch eingrenzen. Dieter Crumbiegel wurde 1938 in Essen geboren. Er studierte Malerei bei Fritz Winter und Marie-Louise von Rogister sowie Keramik, Kunsttheorie und Soziologie an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel.
Seit 1961 wird sein Werk in zahlreichen nationalen wie internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Von 1979 bis 2001 hatte Crumbiegel eine Professur im Fachbereich Design, Keramik-Design an der Hochschule Niederrhein in Krefeld inne.
Seit 1993 ist er als künstlerischer Berater der privaten Kunstschule Heinsberg tätig.

Artikel vom 06.12.2005