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Michael Fink (l.) gegen Ebbe Sand.

Michi Fink -Êzu intelligent für die Verteidigung

Arminia: Ex-Stuttgarter bekommt viel Lob, aber sein Platz bleibt das defensive Mittelfeld

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Auf den 23-jährigen Schwaben ist Verlass. Als sich vor Saisonbeginn »Mittelfeld-Terrier« Rüdiger Kauf verletzte, schlüpfte Michael Fink problemlos in die Rolle des »Abfangjägers«. Gegen Schalke schloss er jetzt genauso zuverlässig die Lücke in der Innenverteidigung, die der gelb-gesperrte Marcio Borges hinterließ.

»Wenn man ganz hinten in der Viererkette spielt, muss man gut absichern und darf eigentlich überhaupt keine Fehler machen. Die werden sonst sofort bestraft«, war sich Fink der Wertigkeit seiner neuen Aufgabe vollauf bewusst. Dabei hatte er in der Innenverteidigung überhaupt erst dreimal gespielt. »Zweimal in der A-Jugend des VfB Stuttgart und einmal bei Arminias Amateuren«, erinnerte sich »Michi«. Das Teamwork mit Heiko Westermann klappte dennnoch vorzüglich. »Wir haben auf dem Platz sehr viel gesprochen und uns abgestimmt. Mit Heiko verstehe ich mich auch privat recht gut«, lobte Fink die Übersicht des Kollegen.
Seinen prominenten Widersacher kannte er bestens aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten. »Mit Kevin Kuranyi habe ich fünf Jahre in den Jugendmannschaften beim VfB gespielt«, erklärte Arminias Shootingstar und stellte fest: »Beim Kopfball hat Kevin deutliche Vorteile. Er ist eben ein Weltklassestürmer.« Dass der Nationalspieler Samstag trotz einiger hochkarätiger Möglichkeiten nicht traf, hatte indes nicht nur mit der aufmerksamen Bielefelder Deckung zu tun. »Kuranyi erwischte einen rabenschwarzen Tag« befand FC-Trainer Ralf Rangnick.
Michael Fink freute sich natürloch über die Komplimente, die er von allen Seiten erhielt. Dennoch machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube: »Im zentralen defensiven Mittelfeld spiele ich doch lieber. Weil ich hier auch im Spielaufbau Akzente setzen und mal aufs Tor schießen kann«. So sah es auch Thomas von Heesen: »In der Innenverteidigung haben Westermann und Fink zwar einen guten Job gemacht. Das war jetzt aber nur eine Notlösung. Durch seine intelligente Spielweise ist Michi auf der Sechser-Position doch wichtiger.«
Durch die Einwechselung der offensiven Schalker Gerald Asamoah und Ebbe Sand stand Ar-minia nach dem Seitenwechsel unter Dauerdruck. »Da gab es zu wenig Entlastung. Vorne wurden die Bälle nicht gehalten. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann wir in Rückstand geraten«, sah »Michi« Fink deutliche Defizite in der Offensive. Die Niederlage nahm er relativ gelassen. »Es ist schließlich keine Schande, wenn man gegen Schalke 04 verliert.«
Die kommenden Aufgaben bis zur Winterpause hatte der Schwabe schon im Auge. »Gegen Duisburg und Köln dürfen wir auf keinen Fall verlieren. Vier Punkte sind das Minimum, sechs natürlich noch besser«, sagte er und grinste verschmitzt: »Und die Pokalaufgabe gegen Unterhaching sollte ebenfalls lösbar sein.« In Duisburg schlüpft Fink wieder in seine angestammte Rolle im zentralen defensiven Mittelfeld.

Artikel vom 05.12.2005