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China bremst HDO aus

Bis zu 170 Entlassungen allein in Paderborn


Paderborn (WB/ka). Nach dramatischen Umsatzverlusten von bis zu 30 Prozent zieht die HDO Druckguß- und Oberflächentechnik GmbH in Paderborn jetzt die Notbremse: Zwischen 100 und 170 Mitarbeiter müssen im Laufe des kommenden Jahres in Paderborn (etwa 400 Mitarbeiter), weitere 200 in den Werken in Tschechien (265) und in der Slowakei (319) entlassen werden. Das erklärten gestern der geschäftsführende Gesellschafter Werner Beneken und HDO-Betriebsratsvorsitzender Josef Voß bei einer Betriebsversammlung. »Seit Jahren stemmt sich die HDO-Gruppe gegen die Auswirkungen der Globalisierung«, erläuterte Beneken. »Ein nicht unerheblicher Teil der HDO-Kunden kauft jetzt vermehrt ihre galvanisierten Zinkdruckguß-Komponenten in Asien ein, vorzugsweise in China. Und das zu Preisen, die nicht annähernd in Deutschland und selbst nicht in den osteuropäischen HDO-Werken realisiert werden können.«
Zufrieden zeigte sich Beneken, dass etwa der Hausgeräteherstller Miele (Gütersloh) weiterhin von HDO beziehe, ebenso wie Hella (Lippstadt). Um die Umsatzeinbußen insbesondere bei einfachen Sanitärartikeln zu kompensieren, werde HDO neben dem hochwertigen Sanitär-Segment vorrangig neue Märkte im Automotive-Bereich erschließen, was jedoch eine gewisse Vorlaufzeit erfordere. Mit der »Personalanpassung« werde für Paderborn eine Standortgarantie gegeben.

Artikel vom 01.12.2005