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Keine Spur: Susanne Osthoff.

Behörden im Irak unter Verdacht

Keine Spur der Geiseln

Berlin/Bagdad (dpa/Reuters). Die im Irak verschleppte Deutsche Susanne Osthoff ist nach einem Zeitungsbericht möglicherweise von Mitarbeitern der irakischen Sicherheitsbehörden an ihre Entführer verraten worden.

Osthoff habe den Behörden mitgeteilt, wann und wohin sie fahren wolle, berichtete der »Tagesspiegel« aus Berlin unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Ihr Ziel sei eine Ausgrabungsstätte 300 Kilometer von Bagdad entfernt gewesen. Nachdem ihre Reise angekündigt war, habe sie leicht ausgespäht werden können., hieß es.
Fünf Tage nach der Entführung von Susanne Osthoff und ihres Fahrers fehlt von den beiden Geiseln weiterhin jede Spur. Im Bundestag verurteilten Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Sprecher aller Parteien die Entführung. Merkel sagte, die Bundesregierung unternehme alles, was in ihrer Macht stehe, um die Deutsche und ihren Fahrer »so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen«. Merkel betonte jedoch zugleich: »Wir lassen uns nicht erpressen.« Die Entführer fordern, dass Deutschland die Zusammenarbeit mit der Regierung in Bagdad einstellt. Ansonsten würden die Geiseln getötet.
Einem ARD-Bericht zufolge könnte einer der Entführer ein Mitglied der extremistischen Islamisten-Gruppe El-Kaida sein. Osthoff habe zuvor Drohungen des irakischen El-Kaida-Ablegers von Abu Mussab al-Sarkawi erhalten. Bereits im Sommer war sie unter dem Schutz von US-Einheiten aus Mossul nach Bagdad geflüchtet.

Artikel vom 01.12.2005