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Ölunfall: Jetzt
auch Sägewerk
unter Verdacht

Offenbar Mängel an der Tankanlage

Heepen/Oldentrup (hz). Nach dem folgenschweren Ölunfall im Sägewerk Bansmann an der Hillegosser Straße 143 ermitteln Kripo und städtisches Umweltamt inzwischen, ob den Firmenbetreiber eine Mitschuld trifft. Die Tankanlage des Sägewerks, aus der am 22. November vermutlich mehrere tausend Liter Heizöl in die Umwelt geflossen sind, soll schwere Mängel aufgewiesen haben.

Umweltamt-Sachbearbeiter Axel Raabe von der Abteilung Boden- und Grundwasser bestätigte gestern auf Anfrage, dass das Auffangbecken rund um den kombinierten Heizöl-/Dieseltank »erhebliche Risse« aufweise. »Und diese Wanne soll dicht sein«, stellte Raabe klar, dass durch die Risse eine erhebliche Menge Öl ins Erdreich am Sägewerk und dann in den Oldentruper Bach gesickert ist. Wäre das Auffangbecken in Ordnung gewesen, »dann wäre der Schaden für die Umwelt geringer ausgefallen«, lautete das Fazit des Mitarbeiters vom Umweltamt.
Neben der Kripo seien inzwischen drei Sachverständige mit den Ermittlungen in Sachen Ölunfall beschäftigt, so Raabe weiter. Die Schadenssumme - die Ölschlieren auf dem Oldentruper Bach wurden erst auf Kipps Teich an der Salzufler Straße gestoppt, Feuerwehr und ein Spezialunternehmen sind nach wie vor im Einsatz - sei im Moment noch gar nicht abschätzbar. Fest stehe dagegen, dass die leergepumpte und gereinigte Tankanlage des Sägewerkes demontiert werde. Ein Bausachverständiger kläre zur Zeit, ob auch Teile des Sägewerkes selbst wie das gemauerte Tanklager abgerissen werden müssten.
Der 43-jährige Tankwagenfahrer, der Dienstag vergangener Woche den Ölunfall im Werk ausgelöst haben soll, hat sich zum Vorwurf der fahrlässigen Gewässerverunreinigung bislang nicht geäußert. Der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Ulrich Schwieger bestätigte gestern WESTFALEN-BLATT-Informationen, denen zufolge sich der Mitarbeiters eines Brennstoffhandels von einem Anwalt vertreten lasse. Unklar sei zudem, ob der Tankwagenfahrer, wie vorgeschrieben, das Pumpen von insgesamt 9000 Litern Heizöl am 22. November im Sägewerk überhaupt überwacht habe.

Artikel vom 01.12.2005