01.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schutzhütte
im Teuto
bleibt erhalten

Sanierung der »Schwedenschanze«

Von Jürgen Rahe
Dornberg (WB). Das bald 100 Jahre alte Ausflugslokal »Schwedenschanze« vor dem Verfall zu bewahren, ist jetzt das Ziel engagierter Bürger. Für das »Stückchen Heimat« setzt sich ganz besonders Klaus-Peter Twistel aus Kirchdornberg ein.

Twistel, seit seiner Jugendzeit über Jahrzehnte ehrenamtlich in Diensten der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, liegt sehr viel am Heimatgedanken, und er könnte es nicht verstehen, wenn die »Schwedenschanze« eines Tages wegen Verfalls abgerissen werden müsste. Der 61-jährige Feuerwehr-Gesamtsprecher a. D. betont: »Ich mag die Natur und gehe gern und regelmäßig spazieren. Natürlich ist der Teutoburger Wald mit der ÝSchwedenschanzeÜ häufig mein Etappenziel.«
Vor diesem Hintergrund fiel Klaus-Peter Twistel auf, dass sich das Ausflugslokal alles andere als in ansehnlichem Zustand befindet. »Einer muss ja die Initiative ergreifen«, erzählte Twistel einem guten Freund und beschloss, die Sanierung anzuschieben. Der Vater zweier Töchter weihte Bezirkspolitiker, Verwaltung, Kirche und Heimatverein Dornberg in seine Pläne ein - und erhielt von allen Seiten Zustimmung. Nicht zuletzt Reiner Müller und Bernd Beckendorf vom städtischen Immobilienservicebetrieb (ISB) zeigten sich angetan. Dem ISB als Eigentümer des Gebäudes »Schwedenschanze« obliegt die Verkehrssicherungspflicht. Müller erklärte gestern vor Ort dem WESTFALEN-BLATT: »Natürlich ist auch dem ISB am Erhalt des Gebäudes gelegen. Allerdings fehlen die nötigen Gelder.«
Weil Klaus-Peter Twistel aus seiner langjährigen Feuerwehrtätigkeit über gute Kontakte verfügt und somit den einen oder anderen Spender zur Mithilfe bewegen kann, macht sich allgemein Optimismus breit, die »Schwedenschanze« zu neuer Blüte zu führen.
Neue Bänke am Gebäude sind bereits vom ISB angebracht und marode Steinplatten erneuert worden. Als einer der nächsten Schritte wird das Fällen einiger Bäume ins Auge gefasst, damit Spaziergänger von der »Schwedenschanze« wieder verstärkt aus 300 Metern Höhe das herrliche Panorama auf Kirchdornberg und Umgebung genießen können.
Die »Schwedenschanze« soll auch als Ausflugslokal wieder mehr Bedeutung erhalten. Twistel: »Als Jugendlicher habe ich dort ab und an mitgeholfen und konnte mir somit unter dem früheren Gastwirt Otto Füchtemann mein Taschengeld aufbessern.«
In diesem Zusammenhang regt der gebürtige Kirchdornberger an, vorm Gebäude einen Fahnenmast anzubringen. »Dann können die Leute im Tal bei wehender Flagge sehen, ob im Ausflugslokal gerade Betrieb ist oder nicht.« Der Erhalt der »Schwedenschanze« sei aber auch deshalb wichtig, sagt Twistel, »weil hier Spaziergänger bei einem plötzlichen Unwetter Schutz finden. Selbst dann, wenn das Lokal verschlossen ist.«

Artikel vom 01.12.2005