01.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Große Spendenbereitschaft

Welthungerhilfe wurde noch nie so viel Geld anvertraut

Berlin (dpa). Im weltweiten Naturkatastrophenjahr 2005 haben die Deutschen weitaus mehr für die Welthungerhilfe gespendet als in den Vorjahren. Hilfsgelder flossen in Projekte wie dieses in Thailand nach dem Tsunami Ende 2004.

Allein für die Opfer der Seebebens in Südostasien seien etwa 39 Millionen Euro auf dem Konto der Organisation eingegangen, sagte die Vorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe, Ingeborg Schäuble, gestern in Berlin. Der Deutschen Welthungerhilfe sei noch nie so viel Geld auf einmal anvertraut worden, ergänzte Schäuble bei der Vorstellung des Rechenschaftsberichts zur Verwendung der Tsunami-Gelder.
Trotz der großen Naturkatastrophen in diesem Jahr, darunter auch das verheerende Erdbeben in Pakistan, spürt die Organisation keine Spendenmüdigkeit in Deutschland. Allerdings seien die »stillen Tsunamis« weiter aus dem Blick gerückt, sagte Hans-Joachim Preuß, Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe. Dazu zähle beispielsweise die Lebenssituation der Menschen im Ostkongo, in der sudanesischen Region Darfur oder in Liberia.
Für die Tsunami-Opfer haben private deutsche Spender nach Angaben der Hungerhilfe insgesamt eine Rekordsumme von 670 Millionen Euro aufgebracht. Die Bundesregierung sagte darüber hinaus 500 Millionen Euro für die Not- und Wiederaufbauhilfe in Süd- und Südostasien zu. »Es muss sichergestellt sein, dass dies zusätzliche Gelder sind, die nicht zu Lasten anderer Krisengebiete abgezweigt werden«, betonte Preuß. Die neue Bundesregierung müsse hier Klarheit schaffen.
Bei dem verheerenden Seebeben Ende 2004 waren in Südostasien etwa 200 000 Menschen ums Leben gekommen.

Artikel vom 01.12.2005