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Konfirmanden ließen sich gern einbeziehen

Praxis statt Unterricht für 33 Vilsendorfer Jugendliche

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Vilsendorf (WB). Sie besuchten die Bahnhofsmission, erlebten den Alltag in einer Kindertagesstätte, begleiteten einen kirchlichen Jugendreferenten oder sahen sich in einem Altenheim um: 33 Vilsendorfer Jugendliche nutzten im Rahmen ihres Konfirmandenunterrichts die Gelegenheit, ein Kirchpraktikum zu machen.

Wer als Helfer bei der Jungschar dabei ist oder die Küsterin ein paar Stunden im Dienst begleitet, bekommt einen neuen Eindruck von ehrenamtlichen Tätigkeiten und Berufen, die mit der Kirche im Zusammenhang stehen. Joachim Cremer, Gemeindepfarrer in Vilsendorf und somit Leiter der beiden Konfirmationsgruppen, liegt viel daran, den Jugendlichen einen abwechslungsreichen Unterricht zu bieten und nicht nur »Theorie« zu machen.
»Während der Praktikumsphase, also im Monat November, fiel der wöchentliche Unterricht natürlich aus«, erklärt Cremer und lächelt dabei. Denn diesen Nebeneffekt fanden die Jugendlichen ganz prima.
Nach guten Erfahrungen, die der Seelsorger bereits mit einem Gemeindepraktikum (Einrichtungen der Gemeinde kennenlernen) gemacht hatte, und auf Anregung von Jugendreferent Andreas Thoeren wurde nun erstmals das Kirchpraktikum durchgeführt. Immerhin galt es, 33 Plätze in verschiedenen kirchlichen Institutionen und Gruppen zu finden und dort auch um Unterstützung zu werben. Schließlich konnte der Pfarrer seinen Konfirmanden 15 Angebote machen.
Auch die Kinderbibel-Woche in Vilsendorf und die Gehörlosen-Seelsorge des Kirchenkreises eröffneten hier Möglichkeiten des »Hineinschnupperns«, und die gemeindeeigenen Einrichtungen nahmen ganz selbstverständlich Praktikanten auf. Was die 13- bis 14-Jährigen dort erlebten, was ihnen auf- und gefiel, fassten sie in einem kurzen Bericht zusammen. Allgemeiner Tenor: interessant, hat Spaß gemacht.
Eigenständig als Praktikant für einige Stunden im Einsatz zu sein, stellte natürlich auch Anforderungen. Zum einen galt es doch, sich in ungewohnter Umgebung mit fremden Menschen auseinander zu setzen, Hilfe und Bereitschaft zum Mittun zu signalisieren und - ganz gleich, ob bei alten oder bei jungen Menschen - auf diese zuzugehen.
Pfarrer Cremer wird das Projekt Kirchpraktikum noch auswerten und auf seine Tauglichkeit für die nächsten Konfirmandenjahrgänge abklopfen. Sein Ziel ist es auch, die jungen Menschen mit wichtigen Glaubens- und Gesellschaftsfragen vertraut zu machen. Ein Praktikum dieser Art hilft dabei, andere als die gewohnten Alltagswelten kennenzulernen. Und ganz gewiss werden die Vilsendorfer Praktikanten sich nicht nur daran erinnern, dass ihnen ein paar Wochen lang der Konfi-Unterricht »erspart« blieb.
Praktikumserfahrungen sammelten: Michelle Artmann, Michael Boska, Anna Brenneke, Arne Brunkhorst, Wolfram Dickersbach, Pascal Fiedel, Pascal Gehler, Ansgar Grunwald, Andreas Hönisch, Nils Husemann, Till Kleinau, Svenja Klimm, Florian Kobusch, Lara Kötter, Ruben Neumann, Tobias Onken, Timo Pleuger, Nadja Pluschnik, Timo Manoel Schampel, Nora Schlanzke, Kim Schmidt, Dominik Schott, Lisa Schürmann, Merlin Strauß, Robin Szillat, Malte Thenhausen, Nora Thenhausen, Kerstin Voßmerbäumer, Dennis Waltking, Alexandra Wendt, Dominik Werner und Katharina Wessel.

Artikel vom 03.12.2005