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Vertrauen zum Bankier
entwickelt sich langsam

Heute im Gespräch: Lampebank-Manager Peter Ebertz

Bielefeld (WB/in). Drei Mal Platz 1 beim »Elite-Report«-Test der besten Anlageberater: »Das ist das Ergebnis einer Mannschaftsleistung«, sagt Peter Ebertz, persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Lampe, im Gespräch mit Bernhard Hertlein.

Drei Mal Bestenplätze beim »Elite Report«-Wettbewerb -Êda können nicht nur glückliche Umstände die Ursache sein. Was ist das Erfolgsrezept des Bankhauses Lampe?Ebertz: Auf den »Hattrick« sind wir stolz. Als Fußball-Fan weiß ich, dass es in der 40-jährigen Bundesliga-Geschichte nur zwei Vereine -ÊBayern München und Mönchengladbach -Êgeschafft haben, dreimal hintereinander Deutscher Meister zu werden. Dass auch wir nun zum dritten Mal die Meisterschaft erringen konnten, ist eindeutig das Ergebnis einer hervorragenden Mannschaftsleistung. Die Prüfer kommen völlig anonym an einem Tag, den wir nicht kennen, in irgendeine Filiale mit Fragen zum Anlagegeschäft, auf die wir uns in keinster Weise besonders vorbereiten können. Es handelt sich also um einen echten sportlichen Wettkampf, den nur bestehen kann, wer ständig hart an sich und professionell arbeitet.

Was ist das Erfolgsrezept des Bankhauses Lampe?Ebertz: Ein zentrales Element bei den Erfolgsfaktoren ist unsere Unabhängigkeit. Weil wir bewusst auf eigene Produkte verzichten, sind wir frei, die besten Anlagen für unsere Kunden auszuwählen. Zur Unternehmenskultur des Bankhauses Lampe gehört auch, dass es keinen Ressort-Egoismus etwa zwischen Firmen- und Privatkundengeschäft gibt. Wir beraten individuell und ganzheitlich.
Weiterbildung wird bei uns groß geschrieben. Das garantiert Professionalität. Gleichzeitig haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch Raum, ihre Kreativität einzubringen. Wir setzen wie der Gesellschafter, das Haus Oetker, auf Kontinuität. Es geht uns nicht um schnelle Erfolge, sondern um ein stabiles Vertrauensband. Dies zu entwickeln dauert Zeit.

Welche Rolle spielt dabei das angenehme Ambiente in einer Privatbank für den Anleger?Ebertz: Wichtiger ist der Inhalt. Die Hülle - das Ambiente - spiegelt unsere im positiven Sinne konservative und exklusive Grundeinstellung. Damit trägt sie natürlich zur Vertrauensbildung bei unseren Kunden bei.

Auch bei der jüngeren Kundschaft?Ebertz: Selbstverständlich. Gerade in jüngster Zeit sind sehr viele neue junge Kunden zu uns gestoßen, die ein angenehmes Ambiente offensichtlich ebenso schätzen wie zum Beispiel ihre Eltern. Es gibt eine berechtigte Erwartungshaltung der Kunden gegenüber einer Privatbank und sie ist keine Frage des Alters.

Die vom Bankhaus Lampe für die individuelle Vermögensverwaltung erwartete Anlagesumme von 500 000 Euro liegt natürlich jenseits dessen, worüber wohl die meisten Leser dieser Zeitung verfügen. Aber vielleicht geben Sie doch einen Tipp. Wie sollte ein konservativ gesinnter Anleger, der 20 000 bis 30 000 Euro frei zur Verfügung hat, sein Vermögen anlegen? Absehbar braucht er das Geld nicht in den nächsten fünf Jahren . . .Ebertz: Bei dieser Summe ist es nicht empfehlenswert, in Einzelwerte zu investieren, da die wünschenswerte Diversifizierung des Portfolios bezüglich der unterschiedlichen Anlageklassen nicht erreicht wird und eine hohe Anzahl von Einzeltiteln schnell zum Kostentreiber werden kann. Ich empfehle daher, sich auf Investmentfonds zu verlegen, die eine ausreichende Vermögensstreuung garantieren. Für Anlagen in der genannten Höhe hat das Bankhaus Lampe zusammen mit der Banque de Luxembourg den unabhängig agierenden Fondsvermögensverwalter »Fund Market« gegründet. Inzwischen verfügt er über Filialen in Düsseldorf, München und Hamburg. Aus seinem reichen Angebot schlage ich einen Dachfonds vor, der sich überwiegend aus Rentenfonds zusammensetzt.

Und was raten Sie dem gleichen Anleger, wenn er bereit ist, stärker ins Risiko zu gehen?Ebertz: Dem risikofreudigen Anleger empfehle ich einen Dachfonds mit einem entsprechend höheren Anteil an Aktienfonds. Die Fund-Market-Dachfonds konnten übrigens seit ihrer Auflegung eine ausgezeichnete Rendite erzielen.

Gegründet wurde die Lampebank in Minden. Welche Rolle spielen Ostwestfalen-Lippe und die Niederlassung in Bielefeld heute für das Bankhaus?Ebertz: Natürlich sind wir in Bielefeld am Standort des Gesellschafters ganz besonders verpflichtet, eine nachweislich gute Arbeit abzuliefern.
Was das Geschäftsvolumen betrifft, so befinden sich die Standorte Düsseldorf und Bielefeld im kollegialen Wettbewerb um Platz 1. Beide haben in jüngster Zeit bemerkenswert viele neue Kunden gewinnen können. Das strahlt auch auf die anderen Standorte Münster, Hamburg, München, Berlin und Frankfurt aus.

Artikel vom 01.12.2005