01.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Klinsmanns Zukunft bleibt offen

Gezielte Indiskretionen hat der Fußball-Bundestrainer abgeschafft


Hamburg (WB/dpa). Jürgen Klinsmann macht seine mögliche Vertragsverlängerung als Bundestrainer nicht vom erfolgreichen Abschneiden bei der Fußball-WM im kommenden Jahr in Deutschland abhängig. »Auch wenn wir Weltmeister werden, entscheidet das nicht allein über meine Zukunft beim DFB«, sagte Klinsmann der Wochenzeitung »Die Zeit«. Es gebe da »keinen Automatismus«, fügte der 41 Jahre alte Schwabe hinzu. Klinsmann hatte allerdings mehrfach angedeutet, dass ihm die Aufgabe inzwischen soviel Spaß bereite, dass sich ein Weitermachen über die WM hinaus vorstellen kann. Darauf hofft auch der Deutsche Fußball-Bund.
Im selben Interview kritisierte Klinsmann die gezielte Zusammenarbeit zwischen einzelnen Medien und Spielern: »Ich habe es als Spieler bei Mannschaftskollegen nicht nur in Deutschland selber erlebt, dass solche Indiskretionen nie ohne Gegenleistung abliefen: Der eine verrät Interna und wird dafür dann beim nächsten Spiel etwas freundlicher beurteilt. Das ist zu einem Problem geworden, in ganz Europa«, sagt Klinsmann.
Er selbst habe nach seinem Amtsantritt beim DFB dieses Phänomen auch erst abstellen müssen: »Natürlich gab es gewachsene Bindungen und einen gezielten Informationsaustausch zwischen Leuten im DFB und Journalisten. Das haben wir durch unsere inzwischen vollzogenen Wechsel im Umfeld der Nationalmannschaft beendet, vertrauliche Informationen bleiben jetzt wirklich intern.«

Artikel vom 01.12.2005