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Messina als Vorbild

Auch die UEFA schreitet gegen Rassismus ein


Messina (dpa). Der italienische Fußball-Club Messina Calcio will gemeinsam mit seinem farbigen Spieler Mark Zoro zur Speerspitze im Kampf gegen den Rassismus im Fußball werden. »Unser Club, der seit Jahren Spieler verschiedenster Nationalitäten vereint, wird zum Aushängeschild des Antirassismus im italienischen Sport werden«, kündigte Club-Präsident Pietro Franza an. Der im Spiel gegen Inter Mailand von den gegnerischen Fans als »dreckiger Neger« beschimpfte Zoro sei »zum Symbol für Messinas Philosophie« geworden. »Wir bewundern ihn, für das was er getan hat«, sagte Franza.
Der 21-jährige Nationalspieler der Elfenbeinküste hatte das Spiel eigenhändig unterbrochen und gegen die rassistischen Sprechchöre protestiert. Erst nach einer Diskussion mit den über die eigenen Fans entsetzten Inter-Spielern ließ sich Zoro zum Weiterspielen überreden. Inter siegte mit 2:1, muss aber wegen seiner Fans mit einer harten Strafe des italienischen Fußball-Verbandes rechnen.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) kündigte unterdessen ebenfalls Maßnahmen an. Sie sieht den Rassismus in den Stadien aber als europaweites und nicht als ein rein italienisches Problem an.

Artikel vom 01.12.2005