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Austausch zwischen
Japan und Bielefeld

Carl-Severing-Berufskolleg schließt eine Partnerschaft

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Das Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektrotechnik besiegelte eine Partnerschaft mit der japanischen Ashikaga Technical High School, 80 Kilometer nördlich von Tokio gelegen. Die Schulen wollen nicht nur Lehrmaterialien austauschen und gemeinsame Projekte via E-mail bearbeiten, sondern auch ein Schüleraustausch ist geplant. Im September 2006 wird eine Gruppe von sechs japanischen Berufsschülern nach Bielefeld kommen.

In Ostwestfalen-Lippe hat nur noch eine einzige Schule in Detmold partnerschaftliche Beziehungen zu einer Schule in Japan. Auch in der Region Tochigi, in der Ashikaga liegt, sind internationale Partnerschaften keine Selbstverständlichkeiten: Die Verbindung mit dem Carl-Severing-Berufskolleg ist die erste mit Europa.
Im Rahmen des 110-jährigen Jubiläums der Technical High School unterzeichneten Schulleiter Hsiao Shimatsuma und Heinz Peter Hahlhege als künftiger stellvertretender Schulleiter des Bielefelder Berufskollegs die Urkunden. Mit in Japan waren zudem Herbert Birk, Lehrer und Koordinator des Partnerschaftsprojektes, Wolfgang Bornemann, Lehrer, Übersetzer und Koordinator der nach den Sommerferien gestarteten Schüler-E-mail-Kontakte und Karin Küßner (Bundesbildungsministerium).
Den Wunsch nach einer Partnerschaft hatte die Schule in Ashikaga. Dort nahm man Kontakt auf zu Prof. Takashi Hashimoto, dem Vorsitzenden der Japanisch-Deutschen Gesellschaft in Tochigi; der wiederum stellte den Kontakt zu Gesa Neuert (Deutsch-Japanische Gesellschaft) in Bielefeld her.
In Japan, so Heinz Peter Hahlhege, betrachte man eine Deutschlandreise als Belohnung für Schüler mit besonderen Leistungen, deshalb würden die Kosten der Reise auch von der japanischen Schule übernommen. Wenn Carl-Severing-Schüler 2007 einen Gegenbesuch machen, müssten sie die Flugkosten selbst tragen - um den Aufenthalt in Gastfamilien und das Programm würde sich dann die Ashikaga Technical High School kümmern. Für Schulleiter Manfred Hellmig steht der »Erwerb internationaler Kompetenzen« im Vordergrund, aber auch das, was es sonst von den Japanern zu lernen gebe: »Höflichkeit, Freundlichkeit, Sauberkeit.« Als Fernziel des Austauschprogramms könnte sich Wolfgang Bornemann vorstellen, dass »eines Tages vierwöchige Berufspraktika im jeweils anderen Land möglich werden.«

Artikel vom 30.11.2005