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Einzelhandel
in OWL stark

Umfrage: Stimmung besser als 2004

Bielefeld (WB/ef). Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft steigt die Stimmung im ostwestfälisch-lippischen Einzelhandel und ist besser als im Vorjahr. Deutlich mehr als jeder zweite Einzelhändler schätzt seine Geschäftslage als gut oder befriedigend ein.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Herbstkonjunkturumfrage des Einzelhandelsverbandes (EHV) Ostwestfalen-Lippe, an der sich insgesamt 2500 Fachhändler, Discounter und Warenhäuser beteiligt haben. Im Einzelnen schätzen 57 Prozent der Befragten ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Das sind sieben Prozent mehr als im vergangenen Jahr und immerhin zwölf Prozent mehr als 2003. Auch die Umsätze seien in den zurückliegenden sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. »Das lässt den Einzelhandel in unserer Einkaufsregion auf ein gutes Weihnachtsgeshäft hoffen«, sagt der Hauptgeschäftsführer des EHV in OWL, Stefan Genth.
Zuversichtlich seien die meisten Händler auch für 2006. Sieben von zehn Geschäftsleute rechnen mit einer unveränderten oder besseren Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Auch sollten der Umfrage zufolge die Investitionen 2006 gegenüber dem laufenden Jahr um sieben Prozent steigen. Genth: »Damit gehen die Betriebe verhalten, aber positiv von einer Besserung der Einzelhandelsumsatz-Entwicklung aus. Dies spricht zum einen für die Bodenständigkeit der Einzelhandelsunternehmen in Ostwestfalen-Lippe, aber auch für die Wirtschaftskraft der Region.«
Wie stark OWL ist, lässt sich auch an den Zahlen im Einzelhandel für Gesamt-NRW ablesen. Im Oktober seien die Erlöse nominal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken, teilte das Landesamt für Statistik gestern in Düsseldorf mit. Preisbereinigt war es sogar ein Minus von 0,8 Prozent. Von Januar bis Oktober ermittelten die Statistiker zwar einen Zuwachs von 0,6 Prozent, real erwirtschafteten die Einzelhändler in NRW aber 0,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum und schnitten damit schlechter als die Region OWL ab.
Auf Gesamt-Deutschland bezogen, zeigen sich die Verbraucher zum Auftakt des Weihnachtsgeschäfts noch nicht in Kauflaune. Nach einer deutlichen Besserung im Oktober habe sich die Verbraucherstimmung im November wieder eingetrübt, berichtete das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg. Besonders in den alten Bundesländern seien die Konsumenten spürbar skeptischer geworden. Die GfK geht davon aus, dass der Konsumklima-Index von derzeit 3,3 Punkten im Dezember auf 3,1 Punkte sinken wird. Für 2006 prognostiziert sie eine Steigerung des privaten Konsums um 0,5 Prozent. GfK-Chef Klaus Wübbenhorst zeigte sich »verhalten optimistisch« für den Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Es könne zumindest etwas besser ausfallen als im vergangenen Jahr, sagte er.

Artikel vom 29.11.2005