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Hamm wird mit Energie geladen

Neben RWE investieren kommunale Stadtwerke in eigenes Kraftwerk

Von Bernhard Hertlein
Hamm (WB). Die westfälische Stadt Hamm wird voraussichtlich Standort zweier neuer Großkraftwerke.

Neben dem Essener Energiekonzern RWE, der in Hamm für etwa 1,3 Milliarden Euro ein neues 1500-Megawatt-Steinkohle-Kraftwerk errichten will, plant ein von der Aachener Trianel European Energy Traiding GmbH zusammengestelltes Konsortium von 28 in- und ausländischen Stadtwerken für 440 Millionen Euro in Hamm-Uentrup den Bau eines 820-Megawatt-Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks. Mit dem Einstieg in eine eigene Stromerzeugung wollen sich die kommunalen Energieversorger, darunter die Stadtwerke Bonn, Bochum, Osnabrück und Soest, von den Lieferungen der den deutschen Energiemarkt beherrschenden Konzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall unabhängiger machen.
Dem gleichen Ziel diente bereits 1998 die Gründung von Trianel. Zu den 48 Gesellschaftern gehören mit den Stadtwerken Herford (Anteil: 0,43 Prozent), den Stadtwerken Lemgo (0,46 Prozent) und den Stadtwerken Detmold (0,52 Prozent) auch drei regionale Versorger aus Ostwestfalen-Lippe.
Am Bau des Hammer Kraftwerks, für das jetzt der erste Spatenstich erfolgte und das 2007 in Betrieb gehen soll, ist allerdings keiner von ihnen direkt beteiligt. Christine Brinkmann, Pressesprecherin in Herford, begründete die Zurückhaltung damit, dass man nur Gas, aber keinen Strom liefere. Die Beteiligung an Trianel sei wichtig, um bessere Informationen und ein »Gefühl für den Energiemarkt« zu erhalten.
An den Stadtwerken Herford halten die Stadt Herford indirektgut 68, die Gemeinde Hiddenhausen 9,4 und E.ON Westfalen-Weser etwa 22 Prozent.

Artikel vom 29.11.2005