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In der Weihnachtszeit auch
an die Vierbeiner denken

Adventsbasar im Tierheim - Zwei »Sorgenkinder«


Senne (sw). Auch Bello und Mieze wurde es jetzt ganz weihnachtlich ums Herz. Denn der Erlös des Adventsbasars im und am Tierheim an der Kampstraße kam den Tieren zugute, die auf ein neues Herrchen oder Frauchen warten. Mehr als 100 Aktive halfen mit und boten weihnachtliche Dekorationsartikel an, ebenso das eine oder andere Schnäppchen für Mensch oder Tier.
Doch auch die Informationen kamen nicht zu kurz. So hatte Annette Langer, Leiterin der Jugendgruppe und Kleintierexpertin, einen Stand aufgebaut, an dem sie auf die richtige Haltung von Kaninchen hinwies. »Viele leben viel zu beengt in einem kleinen Käfig im Kinderzimmer«, erklärte Monika Frankemann, für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Annette Langer ergänzte: »Es werden so viele Kaninchen und andere Kleintiere gefunden oder abgegeben - da müssen wir etwas tun.« Etwa 600 Kleintiere habe das Tierheim in diesem Jahr bereits aufnehmen müssen. Aktuell warten 42 Hunde, mehr als 120 Katzen und mehr als 50 Kleintiere auf ein neues Zuhause.
»Wir vermitteln keine Kaninchen mehr in Einzelhaltung«, berichtete Langer. »Nur noch paarweise oder eins, wenn schon eins vorhanden ist.« Falsche Haltung, falsche Ernährung - solche Fehler machen den Langohren das Leben schwer: »Viele sterben an Fettleibigkeit. Und der Großteil der Besitzer weiß nicht, dass immer Heu vorhanden sein muss. Denn ein Kaninchen frisst rund um die Uhr, und Heu macht nicht dick.« Für den Käfig sei eine Größe von 1,44 mal 0,8 Meter pro Kaninchenpaar ideal. Wenn dann noch Leckereien wie getrocknete Äpfel, Mohrrüben oder Löwenzahn gefüttert werden, steht einem langen Leben nichts im Weg.
Daneben gibt es noch weitere »Sorgenkinder« im Tierheim. Hund »Findus« zum Beispiel wurde am Freitag in Brake gefunden. »Er ist mindestens zehn, zwölf Jahre alt und ansatzweise blind. Er ist nicht sehr gepflegt und leicht unterernährt. Wir hoffen, dass sich jemand meldet«, betonte Lilo Thenhausen, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bielefeld und Umgebung. Auch Kater »Carlos« wartet inständig darauf, dass ihn jemand aufnimmt. Vor etwa sechs Monaten ist das sechs- bis siebenjährige Tier abgegeben worden. »Vorher hat er nur draußen gelebt. Jetzt sollte er aber mit ins Haus dürfen«, erklärte Mitarbeiterin Bettina Sprie. »Er ist eine Einzelkatze, ein guter Mäuse- und Rattenfänger und sollte nicht von einer Familie mit kleinen Kindern aufgenommen werden.« Weitere Informationen gibt es unter Tel. 05 21 / 1 55 23 26.

Artikel vom 29.11.2005