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Menschen in
unserer Stadt
Gerlinde Bartholomäus
Verkäuferin

Das Leben birgt manche Überraschungen - hin und wieder auch recht erfreuliche. Eine dieser positiven Kapriolen ist der Grund dafür, dass Gerlinde Bartholomäus seit mehr als drei Jahren einem ausgesprochen »nahrhaften und wohlschmeckenden Beruf« nachgeht: Seit 2002 verkauft die 49-Jährige den (Stamm)-Kunden in der »Bäckerei Senne-Café« im Senne-Center Brot, Brötchen, Kuchen und noch Etliches mehr.
Es war die (wieder erwachte) Liebe, die die gebürtige Magdeburgerin samt Schäferhund Rex nach Bielefeld verschlug. Denn hier lebte und arbeitete bereits seit mehreren Jahren ihr geschiedener Ehemann. Und so begann in Senne nicht nur wieder das private Glück für Gerlinde Bartholomäus - sondern auch das berufliche.
»Ich war gerade 14 Tage hier, da hatte ich schon meine Arbeit bei der Bäckerei Kaupmann«, sagt sie. Obwohl sie ursprünglich etwas ganz anderes gelernt hatte: Außenhandelskaufmann im Schwermaschinenbau nämlich. »Technisches Verständnis hatte ich schon immer, und ich war damals selbst im Tagebau auf großen Geräten unterwegs. Denn man sollte vor Ort erlebt haben, wie diese Maschinen funktionieren«, sagt Gerlinde Bartholomäus.
Die Umstellung auf ihren jetzigen, sehr viel weniger rustikalen Beruf fiel der 49-Jährigen allerdings nicht schwer. »Ich bin immer freundlich drauf - das liegt in meiner Natur«, meint sie. Das habe sie wohl von ihrer Mutter geerbt, die auch Verkäuferin gewesen sei. Und so war es nicht verwunderlich, dass ihre damalige Kollegin und heutige Chefin Renate Kordbarlag sie bat, weiterhin bei ihr zu bleiben, als sie vor einiger Zeit die Kaupmann-Filiale im Senne-Center in Eigenregie übernahm.
Gerlinde Bartholomäus blieb. »Wir verstehen uns wortlos«, schätzt die 49-Jährige die gute Arbeitsatmosphäre. Aber auch die Stammkunden - zumeist ältere Menschen, die im umliegenden Wohngebiet leben - sind froh über ihre Freundlichkeit, Beratung und Hilfe.
»Ich weiß meistens, in welche Richtung die Wünsche unserer Stammkunden gehen. Und oft erinnere ich sie auch an Dinge, die sie sonst vielleicht vergessen«, sagt Gerlinde Bartholomäus. Annemargret Ohlig

Artikel vom 29.11.2005