29.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verwirrspiel mit Happy End

»Die Comödie« gastierte am Samstag in Brackwede

Von Nora Bax
(Text und Foto)
Brackwede (bax). Mit rosa Plüschbademantel und schwarzer Spitzenunterwäsche bekleidet, stolziert Michelle Rodier alias Jochen Schroeder über die Bühne. Seine Verlobte hüpft laut kreischend wie eine Affendame hin und her, und die Haushälterin schwingt den Staubwedel im Takt zur Musik.

Dies sind Szenen des Theaterstücks »Ankomme Dienstag - stopp - Fall nicht in Ohnmacht!« der »Comödie«, die am Samstag in der Brackweder Realschulaula ein vergnügliches Gastspiel gab.
Das Verwirrspiel mit Happy End war genau nach dem Geschmack des begeisterten Brackweder Publikums. Die Geschichte - einfach gestrickt, aber dennoch immer wieder überraschend: Ein Totgeglaubter taucht nach fünf Jahren plötzlich wieder bei seiner Witwe auf - die jedoch ist im Begriff, erneut zu heiraten. Die Verwirrung ist perfekt, als auch noch der Zwillingsbruder des Toten auftaucht und heftiges Unwesen treibt.
Doch das Happy End lässt nicht lange auf sich warten, und so sind Ehemann und Ehefrau trotz einer vermeintlichen neuen Verlobung zum Schluss wieder glücklich vereint.
Das Schauspielensemble der »Comödie« - Arzu Ermen, Insa Magdalena Steinhaus, Daniela Lebang, Marcus Vick - überzeugte durch eine gelungene Umsetzung der Szenen mit einer überaus witzigen Situationskomik. Besonders Rollen wie die der quirligen, dem Alkohol nicht abgeneigten Haushälterin Suzanne oder der Dame des Hauses, die stets einer Ohnmacht nahe war, riefen immer wieder Vergnügen hervor. Heimlicher Star des Abends war jedoch Regisseur und Doppelrollenbesetzung Jochen Schroeder. Der Schauspieler ist bekannt aus mehr als 100 TV- und Filmproduktionen, unter anderem spielte er in der »Schwarzwaldklinik« den Pfleger Mischa und in der Serie »Die Wiecherts von nebenan« den Sohn des Hauses, Rüdiger. In »Ankomme Dienstag« mimte er nicht nur den Totgeglaubten Michelle Rodier, sondern auch seinen Zwillingsbruder Pascal Ñ sehr zur Freude des Publikums. Denn wer träumt nicht davon, seinen Fernsehstar aus der »Schwarzwaldklinik« einmal live auf der Bühne zu erleben - und das in einem solch überzeugenden Outfit?

Artikel vom 29.11.2005