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Ärzte an der Charité streiken

Bessere Arbeitsbedingungen gefordert - Proteste werden ausgeweitet

Vor dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters demonstrierten Ärzte der Charité für bessere Arbeitsbedingungen.
Berlin (Reuters). Die Ärzte der Berliner Charité sind aus Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen in einen einwöchigen Streik getreten. Mit Transparenten, Flugblättern und Trillerpfeifen zog ein Großteil der 2200 Ärzte gestern demonstrierend vor das Rote Rathaus, den Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. Bis Freitag wird in Europas größtem Universitätsklinikum nur eine Notfallversorgung aufrechterhalten. Der Klinikärzteverband Marburger Bund sprach von einer Warnung an die Arbeitgeber in den mehr als 2000 Krankenhäusern in Deutschland, denen nun eine Streikwelle bevorsteht. Bereits am 13. Dezember sollen bundesweit mehrere Einrichtungen lahm gelegt werden, kündigte Hauptgeschäftsführer Armin Ehl an.

Nach Angaben des Ärztlichen Direktors Ulrich Frei ist die medizinisch notwendige Versorgung von Akutpatienten gesichert. Bei Sprechstunden, Visiten oder Untersuchungsterminen könne es jedoch zu längeren Wartezeiten kommen.
Grund für den Streiks sind die bislang erfolglosen Tarifverhandlungen zwischen Ärzteorganisation und Klinik-Vorstand. Zugleich verteidigte Ehl die Forderung seiner Gewerkschaft nach 30 Prozent mehr Gehalt. Es gehe lediglich darum, reale Einnahmeverluste der Ärzte der vergangenen Jahre wieder zurückzuholen.

Artikel vom 29.11.2005