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Pfosten-Posten
einziges Problem

Die Torwart-Rotation in Wellensiek

Bielefeld (WB/jm). Auch wenn der neue Kunstrasen derzeit nicht bespielbar ist: Der gefestigte Spitzenreiter beschließt das Fußballjahr 2005 auf heimischem Geläuf. Im Schlussspurt der Bezirksliga freut sich der VfR Wellensiek insbesondere aufs Wiedersehen am 11. Dezember mit FCE Augustdorf; jenem Gegner, der dem Spitzenreiter im ersten Meisterschaftsspiel die bislang einzige Saisonniederlage beibrachte.

Das Konzept Kameradschaft: Trainer Rüdiger Fritz ist so begeistert, wie sein Kollektiv mitzieht, dass er sich gerne wiederholt. »Einfach genial«. Ein Trumpf sei, dass der VfR monatelang in nahezu unveränderter Formation auflaufen konnte und so eingespielt ist. »Und unsere Stürmer treffen immer oder bereiten ein Tor vor«.
Am kommenden 15. Spieltag kreuzen die ersten Sechs der Bezirksliga untereinander die Klingen. Wenn es beim VfR zurzeit so etwas wie ein Problem gibt, dann höchstens auf dem Pfosten-Posten. Das Karussell rotiert, zwangsläufig. Australien-Urlauber Marcel Föste wurde am Sonntag bei den Aramäern von Ü 32-Keeper Marc Hermann ersetzt, der im Spiel aufgrund einer leichten Zerrung aber vorsorglich Kreisliga A-Mann Tim Wolff Platz machen musste. Der wiederum wird am Sonntagvormittag zunächst für die »Zwote« parieren müssen. Ein weiterer »Joker« sei VfR-Torwarttrainer Bernd Demke (Ü 32). Wer also nun gegen Friedrichsdorf im Tor steht, ist noch ein Fragezeichen.
Derweil mancher Wettbewerber überlegt, seinen Kader im Winter zu verstärken, vertrauen sie am Rottmannshof auf ihre bislang demonstrierte Stärke. Fußballobmann Wolfgang Westermeier: »Ich sehe keine Notwendigkeit, wüsste überhaupt nicht, wen ich aus unserer Formation rausnehmen sollte«. Zudem sei man nicht in der finanziellen Situation für solche Überlegungen. »Durch unsere Sportanlage gehen wir finanziell auf dem Zahnfleisch und müssen noch fast ein Jahr dran knapsen«. Last not least bestehe sowieso kein Aufstiegszwang in Wellensiek. Noch nicht. »Wir bauen die Mannschaft so auf, spätestens im Jahr 2008 in der Landesliga zu spielen«, rechnet Westermeier vor; hätte indes gegen eine Meistersause im Sommer '06 nichts einzuwenden.
Ohne Fortune auf dem Platz und vom Verletzungspech heimgesucht: Ligakollege TuS Ost wird wohl auf einem Abstiegsplatz überwintern müssen. In den beiden ausstehenden Heimspielen in diesem Jahr hoffen die gebeutelten Ostler dennoch auf »sechs Punkte«, so Dominik Petersilie, der Spielertrainer Wojtek Choroba an der Seitenlinie entlastet. »Unser neuer Coach hat schon vieles verändert. Wir sind auf einem guten Weg«. Fußballobmann Horst Horn sah beim 0:1 in Friedrichsdorf »eine aufoperungsvoll kämpfende Mannschaft. Uns fehlt nur das Quäntchen Glück. Wir werden nach der Winterpause angreifen«. Sein Hoffnungsträger ist Choroba. »Wir haben ihn uns mit Bedacht ausgesucht. Er stellt was dar und kann selber noch sehr gut spielen«.

Artikel vom 29.11.2005