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Mehr Dynamik im Alltag

Gesundheit im Beruf - Ernährung, Entspannung und Bewegung

Bielefeld (WB/lak). Für viele Berufstätige sind gesundes Essen und Trinken sowie Entspannung und auch Bewegung während der Arbeitszeit besondere Herausforderungen. Wenig Zeit, Stress und mangelnde Motivation halten viele davon ab, den Alltag während des Jobs gesünder und aktiver zu gestalten.

Ob Zuhause, im Büro oder in der Schule: Im typischen Tagesablauf eines modernen Menschen werden meistens nur noch die Stühle gewechselt, die Körperhaltung bleibt dabei praktisch immer dieselbe: Morgens geht es vom Frühstücksstuhl ins Auto und von dort auf den Bürosessel. Mittags reichen ein paar Schritte zum Kantinensitz und nach getaner Arbeit fährt man mit dem Auto wieder nach Hause, um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Kein Wunder, dass fast 60 Prozent der Büroangestellten über Rückenprobleme klagen.
Der Arbeitsalltag hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Nur noch zehn Prozent der Bevölkerung sind im Beruf körperlich belastet. Die Hälfte aller Erwerbstätigen verbringt den Alltag vor dem Bildschirm. Etwa 80 000 Arbeitsstunden sitzt der durchschnittliche Büromensch während seines Arbeitslebens. Das stundenlange Verharren in der selben Situation bewirkt, dass das Herz-Kreislauf-System immer weniger ökonomisch arbeitet und die Muskulatur erschlafft. Längst sind sich die Wissenschaftler darin einig, dass Sitzen »eine der schlechtesten Haltungen für den menschlichen Körper« ist.
Wenn man schon sitzen muss, dann sollten kreative Möglichkeiten gefunden werden, um den Arbeitsplatz dynamischer zu machen:
Vor und nach dem Mittagessen »eine Runde um den Block gehen«.
Papierkorb etwas weiter weg vom Schreibtisch aufstellen.
Kollegen besuchen statt telefonieren.
Treppen steigen statt Aufzug fahren.
Telefonate im Stehen führen.
Post, Akten im Stehen lesen.
Ideal ist der Wechsel zwischen sitzen, stehen und bewegen. Beim Sitzen wird die Wirbelsäule in der aufrechten Haltung optimal belastet. Bei der physiologischen Wirbelsäulenform ist die Muskulatur unter normaler Spannung. Man nennt dies die doppelte S-Form. Das Becken ist leicht nach vorne gekippt und bildet so die Voraussetzung für eine physiologische Lendenlordose (natürliches Hohlkreuz).
Entspannung ist ebenfalls sehr wichtig.
Zum Beispiel für die Augen: Reiben Sie Ihre Hände, bis sie warm sind. Bedecken Sie mit den Händen die Augen, ohne die Augäpfel zu berühren und schließen die Augen und atmen einige Male tief ein und aus.
Oder: Schließen Sie Ihre Augen und streichen einige Male mit den Fingerkuppen über die Augenbrauen nach außen hin bis zu den Schläfen.
Massage am Hinterkopf: Tasten Sie mit den Fingerkuppen am Hinterkopf den Schädelknochen (in der Nähe vom Haaransatz). Führen Sie dann kleine Kreise mit den Fingerspitzen entlang des Schädelknochens aus.
Wenn Sie viel am Computer schreiben müssen, schütteln Sie die Hände und Arme zwischendurch öfter aus und führen Sie ebenfalls die nachfolgende Übung durch.
Dehnung der inneren Unterarmmuskulatur (Handgelenkbeuger): Strecken Sie einen Arm nach vorne aus (Handfläche nach oben), und drücken Sie mit der anderen Hand die Fingerspitzen nach unten.
Sie führen die Übung richtig aus, wenn Sie am Unterarm ein leichtes Ziehen spüren. Halten Sie die Dehnung für zehn bis 20 Sekunden.
Wer im Beruf »seinen Mann« oder »ihre Frau« stehen muss, braucht Mahlzeiten, die fit machen und den persönlichen Bedürfnissen angepasst sind. Denn ausgewogene und abwechslungsreiche Nahrung fördert die Leistungsfähigkeit im Beruf. Wem mittags eine Kantine zur Verfügung steht, der hat Glück. Doch es kommt auf die richtige Auswahl an. Fettreiches und üppiges Essen liegt schwer im Magen und macht vor allem müde und schlapp. Salat, Gemüse und Kartoffeln, Reis oder Nudeln sollten immer dabei sein.
Auf Paniertes und Frittiertes sollte verzichtet und öfter mal Vegetarisches und Fettarmes gewählt werden. Wer am Schreibtisch isst, sollte sich wenigstens Zeit nehmen, das Mitgebrachte ruhig und ohne ständige Telefonunterbrechungen zu genießen.
Belegte Brote mit Gemüserohkost und frischem Obst sind eine leckere, ausgewogene Mahlzeit. Rohkost-, Kartoffel- oder Getreidesalate können bereits am Vorabend zubereitet und in einer Frischhaltebox im Kühlschrank aufbewahrt werden. Müsli mit frischem Obst bringt ebenfalls verbrauchte Energie zurück.
FIT-Rezepttipp:
Bunter GeflügelsalatEinen halben Esslöffel Öl in einer Pfanne erhitzen. 100 Gramm Hühnerfleisch darin von beiden Seiten kräftig braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen.
Einige Blätter Eisbergsalat in Streifen schneiden. Eine Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden. Eine Orange großzügig schälen, dabei die weiße Haut entfernen. Die Filets zwischen den Häuten herausschneiden. Eine Kiwi schälen und in Scheiben schneiden. Diese dann halbieren.
Das Hühnerfleisch in Streifen schneiden und mit Zitronensaft marinieren. Alle Salatzutaten in einer Dose anrichten. Für das Dressing einen Esslöffel Salatcreme mit zwei Esslöffeln Joghurt und einem halben Teelöffel Senf verrühren. Mit etwas Süßstoff und Curry abschmecken und im Büro auf den Salat geben.

Artikel vom 02.12.2005