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Haching zähmt
die »Löwen«

VfL Bochum wieder an der Spitze

München (dpa). Der »Arena-Fluch« hat den TSV 1860 München auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft ins Stolpern gebracht. Am 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga kassierten die »Löwen« mit dem 1:4-gegen die SpVgg Unterhaching bereits die dritte Saisonniederlage in dem neuen Stadion.

Gleichzeitig verloren sie die Tabellenführung an den VfL Bochum, der den FC Erzgebirge Aue mit 1:0 besiegte. »Das Zweikampfverhalten in der ersten Halbzeit war nicht energisch genug. Das ist uns zum Verhängnis geworden«, sagte der enttäuschte 1860-Trainer Reiner Maurer nach der höchsten Saisonniederlage der Sechziger.
Der SC Freiburg verpasste im 500. Spiel unter Trainer Volker Finke mit einem 2:2 gegen Hansa den Sprung auf die Aufstiegsplätze, verbesserte sich zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde aber hinter der SpVgg Greuther Fürth (2:0 am Freitag gegen Ahlen) und Alemannia Aachen (2:2 am Freitag in Siegen) auf den fünften Rang.
Im »kleinen« Münchner Derby vor 50 000 Zuschauern ging Hachings Rechnung auf. Mit Klasse-Kontern feierte der Außenseiter den vierten Sieg hintereinander, beendete dank der Tore von Necat Aygün (13./75.), Stefan Frühbeis (41.) und Darlington Omodiagbe die Serie der seit sechs Partien ungeschlagenen Sechziger. 1860, das nach zwei Lattentreffern von Jiayi Shao nur das Ehrentor durch Michal Kolomaznik (53.) gelang, ging nach den Pleiten gegen Dresden (1:2) und Freiburg (0:1) zum dritten Mal zu Hause leer aus.
»Disziplin und Kompaktheit waren unser entscheidendes Plus«, sagte der überragende Hachinger Kapitän Aygün, der am Freitag vom Arzt »grünes Licht« für seinen Einsatz erhalten hatte und zwei Wochen nach einem Augenhöhlenbruch mit einer Maske auflief. »Das war heute eine Riesenerlebnis in diesem Stadion und umso schöner, weil wir gewonnen haben«, berichtete der zweifache Torschütze. »Gratulation an die ganze Mannschaft. Sie hat großartig gefightet«, stellte Hachings Trainer Harry Deutinger nach dem zweiten Auswärtssieg fest. Die Hachinger sind am 21. Dezember der Pokal-Gegner der Bielefelder.
Im Rennen um den Klassenverbleib beendete der 1. FC Saarbrücken mit dem 3:2 bei Kickers Offenbach seine Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg, bleibt aber Tabellenletzter. Mustapha Hadji machte vier Minuten vor Spielende Saarbrückens zweiten Auswärtssieg perfekt, Aufsteiger Offenbach kassierte die fünfte Niederlage hintereinander.

Artikel vom 05.12.2005