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Menschen in
unserer Stadt
Michael Arnold
Modelleisenbahner

Eisenbahn ist für Michael Arnold viel mehr als nur Freizeitvergnügen - Eisenbahn bedeutet für ihn Hauptberuf und Freizeit gleichermaßen. Wenn der Bundesbahner zum Dienst geht, beschäftigt er sich mit einer Aufgabe, von der die meisten seiner Modellbahn-Kollegen im Bielefelder Club MEC allenfalls träumen: Der 47-Jährige, der sich als Beamter für fünf Jahre hat beurlauben lassen und demnächst als Triebfahrzeugführer bei der Eurobahn an den Start geht, ist hauptberuflicher Lokführer und am echten Steuerpult versiert.
Vom Bazillus Eisenbahn infiziert ist der gebürtige Lünener bereits seit seinem vierten Lebensjahr. Damals hatte der kleine Junge, wie viele seiner gleichaltrigen Kameraden, eine Märklin-HO-Eisenbahn bekommen. »Ich fahre diese Anlage noch heute«, schwärmt der Familienvater von den klassischen Metallgleisen, die es nur noch auf Basaren und Tauschmärkten gibt, von den einzigartigen Bogenbrücken in Metall und vom Märklin-Elektrokran und den unverwüstlichen Lokomotiven. Michael Arnold, der während seiner Eisenbahnerkarriere im Schwarzwald und im Kleinwalsertal Dienst tat und seit 1979 seinen Heimatbahnhof in Bielefeld hat, gehört seit 1997 zum Bielefelder Club. Der beschäftigt sich mit unterschiedlichen Maßstäben, und seine beiden Paradepferde sind eine HO- und eine Spur-N-Anlage, aber auch ein nahezu vollständig in Handarbeit entstandenes Spur-0-Betriebwerk. Arnold: »Sogar die Wagen sind selbst angefertigt.«
Um die Eisenbahn dreht sich bei den Arnolds so mancher Familienabend - auch wenn Ehefrau Gudrun lieber ein gutes Buch liest und für Basteleinsätze an Häuschen und Details noch nicht gewonnen werden konnte. Mit Sohn Tim (16) dagegen spricht Michael Arnold gern über das gemeinsame Hobby. Jeder für sich betreibt eine HO-Anlage. »Mein Projekt steckt aber seit vielen Jahren in der Bauphase und wird einfach nicht fertig«, erzählt Arnold, der im Modellbahn-Club nicht nur an den regelmäßigen Dienstagen teilnimmt, wenn von 18 bis 22 Uhr gebastelt und gefachsimpelt wird. Hier ist er Zweiter Club-Vorsitzender. Ach ja - im Hauptberuf reist der Lokführer per Eurobahn durch Ostwestfalen-Lippe. Michael Diekmann

Artikel vom 28.11.2005