29.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Solidarbeitrag hat die
Sportvereine schockiert

Kontroverse Diskussion beim »Sport der Älteren«

Schildesche (uko). Der Aktionstag »Sport der Älteren« ist »aus dem Kanon der Bielefelder Seniorenveranstaltungen nicht mehr wegzudenken«. Wie Stadtsportbund-Chef Ulrich Zimmer freuten sich Sonnabend besonders die Teilnehmer in der Martin-Niemöller-Gesamtschule über die vielfältigen Angebote zum Mitmachen und zur Bewegung.

Schon zum 17. Mal in Folge führten Stadtsportbund, Verein, Sozialverbände, kirchliche Einrichtungen und Verbände den Tag durch. Möglichkeiten zum Mitmachen und zur Bewegung wurden demonstriert, um die älteren Menschen anzusprechen, die zu den verschiedenen Senioren-Sportprogrammen und Bewegungsarten noch keinen Zugang gewonnen haben, so Stadtsportbund-Geschäftsführer Karl-Wilhelm Schulze.
So reichte das Programm der Vorführungen von »Tanzen macht Spaß« der Bielefelder Lebenshilfe über »Fit ab 75«, eine Sitzgymnastik der Bielefelder Turngemeinde, bis hin zum »Herzsport« der Sportvereinigung Heepen. Dass man mit Fitness auch im Alter einen akkuraten Leistungsstand erreichen kann, das demonstrierte zuvor die Ehrung der Sportabzeichen-Jubilare, die Ulrich Zimmer gemeinsam mit Bürgermeister Horst Grube vornahm. Geehrt wurden folgende Alterssportler: Wilfried Delbrügge, Karl-Heinz Holste, Helmut Müller und Siegfried Rottmann (jeweils 25 Abzeichen); Joachim Hoffmann, Irene Michalsky, Hannelore Potechius, Ute Röhrich und Rolf Müller (alle 30 Abzeichen); Bärbel Becker, Heinz Appelhoff, Hans-Peter Boberg und Walter Titt (jeweils 35 Abzeichen); Gerhard Nave (45mal das Sportabzeichen geschafft). Es fehlten Inge Oriwol (50 Sportabzeichen) sowie Hans-Gerhard Goldstein, Rolf Gorny und Hans Schwegat (je 25 Abzeichen).
Ulrich Zimmer lobte denn auch die Sparkasse Bielefeld, die den Breitensport für die Älteren und die Abnahme der Sportabzeichen fördere. Es sei vermehrt festzustellen, dass »die neuen Alten« großen Wert auf die körperliche Fitness legten. »Wir Sportvereine müssen darauf reagieren«, mahnte Zimmer und appellierte an die Stadt Bielefeld, die geeigneten Rahmenbedingungen für den Sport zu schaffen. Zimmer bezeichnete daher die Erhebung von Solidarbeiträgen als »kontraproduktiv«. Die Sportvereine übernähmen die ihnen zustehende Verantwortung, indes lehnten sie das »Abkassieren« ab. »Das hat uns schockiert«, wetterte Ulrich Zimmer.
Der Bürgermeister indes beschwor die Notwendigkeit eines ausgeglichenen Haushaltes, der hoffentlich im Jahr 2010 erreicht sei. »Da darf es keine Denkverbote geben«, sagte Horst Grube, der letztlich aber auch verbindliche Komplimente verteilte: »Ich bin beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wird.«

Artikel vom 29.11.2005