28.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Feuerwehr im Blut, Leben gerettet

Nicole Noltensmeier (18) schaltet bei Brand blitzschnell - Lob vom Vater

Bielefeld (uko). Durch ihre umsichtige und schnelle Reaktion hat Nicole Noltensmeier in der Nacht zu Sonnabend einem Menschen das Leben gerettet. Die 18-Jährige hat allerdings auch gute Vorbilder in der Familie: Vater Hans Noltensmeier ist Mitglied der Berufsfeuerwehr, Bruder Michael ist in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv.

Nicole Noltensmeier war am frühen Sonnabendmorgen auf dem Heimweg, als sie wenige Meter vor ihrem Elternhaus stutzig wurde: Im Mehrfamilienhaus an der Eltsternstraße 16 in Sieker gab es um 4.35 Uhr einen lauten Knall. Kurze Zeit später züngelten schon die Flammen aus einer Wohnung im Erdgeschoß.
Die Schülerin reagierte schnell und alarmierte über die Notrufnummer 112 umgehend die Feuerwehrleitstelle der Hauptwache am Stadtholz. Mit dem folgenden Telefonat unterrichtete Nicole Noltensmeier prompt ihren Vater vom Geschehen.
Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und die der Löschabteilung Sieker der Freiwilligen Feuerwehr Bielefeld trafen umgehend mit einem Löschzug am Brandort ein. Einige Bewohner des Sieben-Parteien-Mietshauses hatten sich bereits ins Freie gerettet. Eine ältere Frau allerdings vermißte noch ihren Ehemann - und zwar ausgerechnet in der Erdgeschoßwohnung, in der der Brand vermutlich ausgebrochen war.
Ein Trupp der Einsatzkräfte wurde mit schwerem Atemschutzgerät und einem C-Rohr ins Haus geschickt. Die Männer konnten den 70-jährigen Siegbert N. (Name geändert) noch rechtzeitig aus den Flammen befreien. Der Mann erlitt wie zwei andere Bewohner des Gebäudes eine leichte Rauchgasvergiftung, er wurde in ein Krankenhaus transportiert.
Auch Vater Hans Noltensmeier war inzwischen zum Brandort geeilt, und er lobte das vorbildliche Verhalten seiner Tochter. »Ich bin stolz auf meine Tochter«, sagte Noltensmeier am Sonntag. Nicole nahm das Lob gern an. »Ich hab das doch von klein auf mitgekriegt - da zu helfen, ist selbstverständlich.« Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei beträgt der Schaden 20 000 Euro. In der Wohnung war übrigens ein Fernsehgerät implodiert. In dem Wohnzimmer war dadurch eine Matratze in Brand geraten und hatte die Bewohner in Lebensgefahr gebracht . . .

Artikel vom 28.11.2005