Bielefeld (bp). Auktionator Thomas Sauerland musste die Bieterschar erst ein wenig in Schwung bringen, aber dann kamen die Gebote Schlag auf Schlag. Besonders, wenn es einen »Konkurrenten« gab. Im Gemeindehaus Neustadt Marien fand gestern eine Versteigerung zu Gunsten der neuen Kirchenorgel statt.
Die soll, so Kantorin Ruth M. Seiler, »um die 650 000 Euro« kosten. Deshalb wird versucht, Spenden zu sammeln. Immerhin: Der Spendenkontostand zeigt stolze 136 000 Euro an. Und gestern wurde das Konto um weitere rund 3000 Euro aufgestockt. »Unter den Hammer« kamen Chagall-Drucke, Blumenbilder, Porzellan und Glas, Schmuckstücke, Bücher, alte Schreibmaschinen, Schallplatten, Kleinmöbel. Immer dann, wenn sich gleich mehrere Interessenten für ein und dasselbe Objekt interessierten, dann trieb das den Preis hoch. Sauerland (Auktionshaus OWL) schaffte es aber auch dann, zumindest auf den Einstandspreis zu kommen, wenn zunächst niemand Schale oder Besteck, Waage oder Kupferstich haben wollte: »Na also, es geht doch.« Regelrechte Bieterduelle entbrannten um eine Petroleumlampe noch aus der Kaiserzeit, um einzelne Schmuckstücke und um Vasen. Dauer der Auktion: mehr als vier (!) Stunden. Pastor Alfred Menzel freute sich über die gute Stimmung bei der Veranstaltung - und darüber, dass er selbst für den Stuhl, den er sich im Vorfeld »ausgeguckt« hatte, den Zuschlag bekommen hat. Seiner Schätzung nach sind mehr als 80 Prozent der Objekte, allesamt gespendet, an den Mann oder die Frau gebracht worden.
Drucken