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»Mutig sein und an Ideen festhalten«

Eckardtsheimer Schule für Ergotherapie feiert zehnjähriges Bestehen

Eckardtsheim (gge). »Es lohnt sich, mutig zu sein und an Ideen festzuhalten.« Diese Aussage von Regine Unterhalt, ehemalige Absolventin der Schule für Ergotherapie in Eckardtsheim, gilt auch für die Einrichtung am Fliednerweg 15. Sie feierte am Freitag ihr zehnjähriges Bestehen.

Die 30-jährige Ex-Schülerin war eine der Festredner- und rednerinnen zum Thema »Einsichten - Aussichten«. Sie hat 1999 ihr Examen abgelegt, danach in einer Reha-Klinik und einer Ergotherapie-Praxis gearbeitet. Nach dem Studium in Holland ging sie im November 2004 nach Shanghai und arbeitete dort drei Monate lang in einem Rehabilitationszentrum mit spastisch gelähmten Kindern. »Inzwischen kann ich sogar Chinesisch«, so Unterhalt.
Mit 23 Schülerinnen und Schülern ging die Eckardtsheimer Schule für Ergotherapie 1995 mit einfachsten Mitteln in einem ehemaligen psychiatrischen Wohnheim an den Start. Inzwischen sind 62 junge Männer und Frauen in der Ausbildung. Der elfte Kurs hat seine Ausbildung im September aufgenommen. Durch die unmittelbare Nähe zu den therapeutischen Einrichtungen der von Bodelschwinghschen Anstalten können viele Unterrichtseinheiten praxisnah gestaltet werden.
»Wir bekommen so die neuesten Erkenntnisse der Ergotherapie frei Haus geliefert«, betonte Dr. Martin Sauer, Geschäftsführer des evangelischen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe, am Rande des »Feiertags« mit Event und Party. Schulleiter Rainer Külker (47) verwies mit Freude auf die Tatsache, dass die Bildungseinrichtung nicht nur erneut zertifiziert worden ist, sondern zudem kein Schulgeld mehr erhebt, weil die Refinanzierung durch das evangelische Krankenhaus gegeben ist. Külker: »Wir sind als Krankenhausschule anerkannt.«
Als großes Plus hat sich der starke Träger im Hintergrund, die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, erwiesen. Im evangelischen Krankenhaus Bielefeld ist neben Bethel auch das evangelische Johanneswerk in der Trägerschaft engagiert, sodass sich die ohnehin breite und qualifizierte Auswahl von mehr als 40 kooperierenden Praxisfeldern noch einmal erweitert hat. Nicht ohne Grund gab es am Freitag im Antoni-Kepinski-Haus eine Präsentation »Bethel Spezial«.
Ergotherapie, wichtig zum Beispiel nicht nur nach Schlaganfällen, ist ein ständig wachsendes Tätigkeitsfeld. »Die Anforderungen sind deutlich gestiegen«, so Külker zum WESTFALEN-BLATT. Seit Existenz der Eckardtsheimer Schule hat sich die Zahl der Ergotherapeuten in Bethel übrigens mehr als verdoppelt. Die Chancen, nach der Ausbildung eine Stelle zu finden, sind überaus groß. 80 Prozent der Schulabgänger finden sofort eine Beschäftigung.

Artikel vom 26.11.2005