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Hannovers Torfest im
besseren Trainingsspiel

Wolf-Einstand beim FCK endet mit Debakel

Hannover (dpa). Wer ein 1:5-Debakel erlebt hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. »Der Unterschied zum Training war, dass wir da nicht so viele Tore gemacht haben«, witzelte Hannovers Kapitän Altin Lala nach dem lockeren Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. FCK-Trainer Wolf: Entsetzen über die Packung in Hannover. Foto: dpa
Während sein neuer Trainer Peter Neururer einen Traumeinstand in der AWD-Arena feierte, erlebte Wolfang Wolf bei seinem Debüt als FCK-Coach einen Albtraum. Um die Talfahrt zu stoppen, will Wolf nun ins Trainingslager ziehen und in der Winterpause neue Spieler verpflichten. Hilflos musste Wolf mit ansehen, wie sein neues Team in Hannover unterging und dabei Auflösungserscheinungen zeigte. »Das ist bitter, so wollte ich meine Mannschaft nicht kennen lernen«, sagte der neue Coach des Tabellenletzten, erklärte aber trotzig: »Wir sind nicht bereit, die weiße Fahne zu hissen.«
In seiner Analyse des Debakels machte es sich Wolf indes zu einfach. Er behauptete: »Wenn wir die Standardsituationen im Griff gehabt hätten, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen, so komisch das klingt.« Das stimmte zwar rechnerisch, weil die Treffer von Michael Tarnat (13./26.), Thomas Brdaric (62.) und Vahid Hashemian (83.) nach ruhenden Bällen fielen und nach dem Lauterer Treffer durch Boubacar Sanogo (69.) nur dem zweiten Tor von Brdaric (73.) eine herausgespielte Situation vorausging. Tatsächlich aber zeigte Kaiserslautern auch in anderen Szenen erschreckende Schwächen - sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.
Wolfs überraschendes wie missglücktes Experiment mit dem Offensivspieler Ervin Skela als einer Art Ersatz-Libero zeugt von den vielen Problemen. Der Trainer hat erkannt: »Wir müssen personell nachlegen, sonst wird es nicht reichen, das weiß ich jetzt schon.«

Artikel vom 28.11.2005