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Irisches Wettrennen: Wer
spielt die schnellsten Töne

»The Dubliners« begeisterten im Ringlokschuppen

Von Melanie Beyster
Bielefeld (WB). Seit mehr als 40 Jahren begeistern »The Dubliners« ihre Fans in unterschiedlichen Besetzungen. Etwa 400 Zuschauer im Ringlokschuppen ließen sich jetzt die fünf temperamentvollen Iren nicht entgehen.

Da blieb kein Fuß still. Finger schnipsten, Beine tanzten und mancher konnte seine lang gehegte Riverdance-Fantasie ausleben.
Kaum zu glauben, mit welchem Elan John Sheahan, Barney McKenna, Sean Cannon, Eamonn Campbell und Patsy Watchorn, der auf der Deutschland Tournee Paddy Reilly ersetzt, ihre Instrumente beherrschen.
Die fünf Heißblutmusiker mit Bart sind trotz fortgeschrittenen Alters kein bisschen ruhiger geworden. Auch wenn der Eine oder Andere von Zeit zu Zeit eine Pause brauchte und nicht jedes Lied von allen fünf Iren begleitet wurde, ging nichts von der lustigen Stimmung verloren.
The Dubliners begeisterten mit den Urgesteinen der irischen Folk-music. Sie brachten The Spanish Lady, eine Dame, die, wie sie erzählten, in ihrem Heimatland besonders bekannt wurde, »weil sie aus Spanien kam«.
Außerdem erzählte John Sheahans tin whistle - eine Metallflöte, die den typisch irischen Klang erzeugt - von sagenumwobenen Orten und Ereignissen, um sich dann in irischer Manier ein Wettrennen um die schnellsten Töne mit Barney MyKenna zu liefern, der während des Konzerts auf einem Stuhl sitzt, aber nicht weniger schnell Banjo spielen kann.
Nach dem Programm wurden die Musiker einstimmig um eine Zugabe gebeten. »Gut, dass wir noch ein Lied kennen«, scherzen sie. Zur Komplettierung der Hitliste fehlten noch Wild Rover und Whiskey in the jar, die von den Zuschauern textsicher mitgesungen wurden.

Artikel vom 29.11.2005