29.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Es passte alles:
Wagner auf
Rekordjagd

STB-Duo glänzt bei Kurzbahn-DM

Bielefeld (WB). Die Aktiven und Trainer des SchwimmTeam Bielefeld kehrten am Sonntag äußerst zufrieden von den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften zurück. Ramona Wullenkord und Christian Wagner schwammen in der Jugendwertung eine tolle Meisterschaft. Für beide zahlte sich die harte Vorbereitung aus, so dass sie in Essen im Feld der Besten gut mithalten konnten.

Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie nie aufgeben und zum passenden Zeitpunkt motivieren können. Nachdem die zurückliegende Saison nicht optimal verlaufen war, stand im Sommer ein Plan zur Verbesserung, der einige wichtige Änderungen enthielt und nun zum Erfolg führte.
Der 18-jährige Wagner konzentrierte sich erstmals auf die Kurzbahnsaison, da im Frühjahr sein Abitur auf dem Programm steht. Die konsequente Vorbereitung umfasste intensives Training bereits ab Sommer, dessen Schwerpunkte im Kraft-, Wettkampfausdauer- und Wendentraining lagen.
Vor zwei Wochen bei den DMS ließ er ja schon mit tollen Resultaten aufhorchen. Starts bei Deutschen Meisterschaften sind jedoch noch von anderem Kaliber, da die Nervosität höher und die Unterstützung der Mannschaft nicht so gegeben ist. Im immer schwierigen Auftaktrennen wollte Wagner zu viel und musste letztlich dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen. Trotzdem erzielte er über 200 m Freistil sehr gute 1:53,25 Minuten. Die Belohnung war die drittbeste Zeit in seinem Jahrgang. Im anschließenden Rennen über 50 m Schmetterling erzielte er mit einer tollen Steigerung in 0:26,50 Minuten einen neuen STB-Rekord.
Am zweiten Tag nutzte erÊdas gewonnene Selbstvertrauen und setzte mit 0:51,37 Minuten über 100 m Freistil sein persönliches Highlight. Vom Start über die Wenden bis zum starken Finish auf der letzten Bahn passte alles! Diese tolle Leistung bedeutete ebenfalls STB-Rekord und ergab Platz zwei in der Jahrgangswertung. Kaum eine Stunde später ging es auf die 200 m-Rückendistanz. Trotz Vorbelastung erreichte er in 2:08,54 Minuten auch hier eine schöne neue Bestzeit, vor allem dank verbesserter Wenden und guter Ausdauer auf der zweiten Hälfte der Renndistanz.
Der dritte Tag bot noch die Möglichkeit, endlich die 59-Sekundengrenze über 100 m-Rücken zu knacken; ein Ziel, das er schon fast zwei Jahre auf dem Zettel hat. Das Vorhaben gelang in 0:58,73 Minuten eindrucksvoll, wenn auch nicht alles passte und Reserven erkennbar waren. Diese Leistung rundete seinen bislang besten Kurzbahnwettkampf ab und markierte den dritten STB-Rekord.
Viel Geduld bewies vor allem Ramona Wullenkord. Nachdem die 15-Jährige in den vergangenen Jahren schon viele gute Resultate geliefert hatte, haperte es immer bei den Meisterschaften auf deutscher Ebene. Die erträumten guten Leistungen ließen sich aus verschiedensten Gründen bisher nicht realisieren. Ihre Trainingsumstellung umfasste vor allem einen höheren Anteil Sprint- sowie mentales Training.
Das notwendige Selbstvertrauen für gute Leistungen holte sie sich bei den DMS und vor allem bei den NRW-Meisterschaften mit Bestzeiten über alle Brustrecken sowie einem NRW-Titel. In Essen gelang nun erstmals die Bestätigung ihres hohen Leistungsvermögens bei einer deutschen Meisterschaft. Über 50 m Brust schwamm sie vom Start weg ein beherztes Rennen und konnte das hohe Tempo nach der Wende halten. Mit 0:34,45 Minuten bestätigte sie ihre Bestzeit und platzierte sich unter den TopTen. Diesen Schwung nimmt sie nun mit in die Vorbereitung auf die Langbahnmeisterschaften im Sommer.
Diese Meisterschaft bildete den Abschluss und Höhepunkt der sehr guten Kurzbahnsaison. Als nächstes steht der Pokalwettkampf in Magdeburg auf der Langbahn am vierten Advent auf dem Programm.

Artikel vom 29.11.2005