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Winter lässt NRW rutschen

676 Unfälle bis Freitagmittag - Straßen gesperrt


Paderborn/Düsseldorf (dpa/WB). Der Wintereinbruch hat in NRW bis zum Freitagvormittag zu mindestens 676 Unfällen geführt. Dabei verletzten sich nach Angaben des Lagezentrums im Innenministerium 37 Menschen. Der Gesamtschaden wird auf 1,3 Millionen Euro geschätzt, von denen 110 000 Euro im Regierungsbezirk Detmold zusammen kamen.
Der schwerste Unfall in Ostwestfalen-Lippe ereignete sich auf der Bundesstraße 68 in Paderborn: Dort gerieten am Freitagnachmittag kurz hintereinander zwei Autofahrer auf Schneeverwehungen ins Schleudern und stießen mit dem Gegenverkehr zusammen. Ein Mann wurde aus seinem Wagen geschleudert und lebensgefährlich verletzt. Weil mehrere Bäume durch den Sturm auf die Fahrbahn gestürzt waren, musste die Teutoburger-Waldstraße zwischen Augustdorf und Hörste im Kreis Lippe komplett gesperrt werden.
Heftige Schneefälle legten den Bahnverkehr zum Teil lahm. Am Morgen waren einige Gebiete des Hochsauerlandes »von der Außenwelt abgeschnitten«, sagte ein Sprecher der Bahn AG. Der Schnee hatte viele Weichen zugedeckt. Umgestürzte Bäume blockierten Nebenstrecken. Wegen des Wintereinbruchs in Deutschland und des Streiks von Fluglotsen in Italien mussten am größten deutschen Flughafen in Frankfurt 65 Flüge ausfallen. Dagegen beeinträchtigte die Witterung den Betrieb auf dem Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt nicht. »Es hat keine Verzögerungen gegeben«, sagte eine Mitarbeiterin des Airports.
In ganz Deutschland starben mindestens drei Menschen auf glatten Straßen. Im osthessischen Neuhof flüchteten Büffel, Lamas und Pferde aus einem Zirkuszelt, das unter der Schneelast zusammenbrach. Nördlich von Besançon in Frankreich erfror ein 40-jähriger Obdachloser in seinem Auto. In Wales wurden wegen des Winterwetters 240 Schulen geschlossen.

Artikel vom 26.11.2005