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Zum »Burger-Flirt« mit Ballack

Jessica Franz aus Rietberg dreht McDonald's-Werbespot mit Fußballstar

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Bei welchem Verein Michael Ballack in Zukunft spielen wird, ist momentan wohl die meistdiskutierte Frage in der Fußballszene. Auch Jessica Franz hat Deutschlands bester Fußballer nichts verraten. Die Frau aus Rietberg (Kreis Gütersloh) spielt mit Ballack im Werbespot des Fast-Food-Riesen McDonald's - eine Rolle, um die sie wohl viele Fußballfans beneiden.
In »Schulmädchen« spielte Jessica eine Hauptrolle.

Eine Agentur vermittelte der 27-Jährigen das Casting. »Alles war sehr geheim. Ich habe den Text erst fünf Minuten vor dem Casting bekommen. Da hieß es nur, dass mein Partner ein Promi sein wird«, erinnert sich die Rietbergerin, die ihre Schauspielkarriere beim Schülertheater am Gymnasium Nepomucenum begann. Auch in »Fußball ist unser Leben« mit Uwe Ochsenknecht und im RTL-Film »Schulmädchen« war die Rietbergerin schon zu sehen.
Beim McDonald's-Casting überzeugte sie auf ganzer Linie und bekam eine Zusage. Bis zum ersten Drehtag wusste sie nicht, mit welchem Promi sie drehen würde. »Erst am Set habe ich erfahren, dass es Michael Ballack sein wird. Das war mir persönlich aber eigentlich gar nicht so wichtig. Für mich war es viel wichtiger, dass es ein witziger Spot wird«, schildert sie. Und das ist gelungen: Ganz Deutschland amüsiert sich über Jessica Franz als aufgeregte Fast-Food-Verkäuferin, wie sie Ballack anhimmelt, zutextet (»Dass ich Sie mal kennen lernen darf, wow...!«) und schließlich ihre »Kompetenz« in Sachen Fußball mit einem einzigen Satz unter Beweis stellt: »Ich hab alle ihre Filme auf DVD«, sagt sie, während sie sich dicht zu Ballack hinüberbeugt. Was folgt, ist ein sehr irritierter Blick des Weltstars, der sich umdreht, »DVD?!?« murmelt und kopfschüttelnd mit einem vollen Tablett davonzieht. Wie aufwändig die Produktion des kurzen Spots war, lässt sich erahnen, wenn Jessica Franz erzählt: In einem Münchener Filmstudio wurde eigens eine komplette McDonald's-Filiale samt Verkaufstresen und Bestuhlung nachgebaut, der Regisseur wurde aus New York eingeflogen, 40 Komparsen wuselten am Set umher. Am ersten Tag wurden die Einstellungen gedreht, in denen nur Jessica zu sehen ist. Erst am zweiten Drehtag war Michael Ballack im Einsatz. Und die Rietbergerin fand Gefallen an dem smarten Nationalspieler: »Er hat Spaß an dem, was er macht, bildet sich aber auf nichts etwas ein«, erinnert sie sich. Pommes, Cola und einen Burger musste sie ihm laut Drehbuch servieren - und zusätzlich jenen Spruch, der sie als Frau ohne Fußballsachverstand outete. Im »echten« Leben weiß sie natürlich, wer Ballack ist: »Auf der Straße hätte ich ihn schon erkannt. Aber bei welchem Verein oder auf welcher Position er spielt? Hm, das hätte ich nicht gewusst.« Auf ihre Rolle werde sie oft angesprochen: »Mich haben sogar Leute angerufen, von denen ich seit zehn Jahren nichts mehr gehört hatte.«

Artikel vom 26.11.2005