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Denkmal wird zu
»Hermanns Park«

Waldbühne soll Besucher anlocken

Von Dietmar Kemper
Detmold (WB). In vier Jahren ist das Hermanns-Denkmal bei Detmold nicht mehr wieder zu erkennen. Der Landesverband Lippe plant rund um die Statue eine Waldbühne mit 1000 Sitzplätzen, Parkflächen für 400 Autos und Busse, einen Campingplatz, eine Multimedia-Schau und zwei neue Rundwanderwege.
Der Landesverband putzt den Hermann heraus.

Bereits 2006 werden der marode Sockel des Denkmals und die Inschriften saniert, kündigte der Vorsteher des Landesverbandes, Joachim Bünemann, am Freitag bei der Vorstellung der Pläne an. Für die Reparaturarbeiten sind 210 000 Euro eingeplant, alle Baumaßnahmen sollen 1,1 Millionen Euro kosten. »Wir wollen den Hermann für 2009 fit machen«, betonte Bünemann. Dann feiert Lippe »2000 Jahre Varus-Schlacht«. Aus dem passiven Denkmal soll bis dahin »Hermanns Park« mit vielen Attraktionen werden. Seit Jahren gehen die Besucherzahlen regelmäßig um 10 Prozent zurück. Bestaunten 1990 noch eine Million Menschen das Monument, waren es im vergangenen Jahr nur noch 400 000. »Wir wollen keinen kirmesartigen Römer- und Germanenpark, müssen aber vorsichtig kommerzialisieren«, erklärte Bünemann. Gute Erfahrungen hat der Landesverband mit dem Teuto-Kletterpark gemacht, der seit Mai in Betrieb ist und bereits 5000 Kraxler anzog. Der Geschäftsführer der Anlage, Guido Röcken, kündigte an, die Zahl der Kletter-Parcours von fünf auf sechs zu erhöhen.
Die vom Landesverband eingerichtete Arbeitsgruppe für das Hermanns-Denkmal legte 32 Vorschläge vor, die Schritt für Schritt bis 2009 umgesetzt werden sollen. Ehrgeizigstes Vorhaben ist die Waldbühne, die in einem ehemaligen Steinbruch angelegt werden und das Denkmal als Kulisse haben soll. »Wir sind wild entschlossen, die Bühne zu errichten«, sagte der Geschäftsführer der Hermanns-Denkmal-Stiftung, Bernd Thiemann. Der Intendant des Detmolder Landestheaters, Kay Metzger, unterstütze die Pläne.
Bis 2009 sollen außerdem verwirklicht werden: ein historischer und archäologischer Rundwanderweg, ein Erlebnisspielplatz, ein besseres Besucher-Leitsystem, der Nachbau des 2,30 Meter großen Hermanns-Fußes, eine begehbare Dauerausstellung im zur Zeit geschlossenen Kiosk, Multimedia-Vorführungen im erweiterten Info-Pavillon und ein Biergarten. Das Geld sollen Land, Stiftungen und Sponsoren bereit stellen.

Artikel vom 26.11.2005