26.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Alexander Tack
Zivildienstleistender

»Dass ich einmal Schalke-Fan werde, war abzusehen«, sagt Alexander Tack und lächelt verschmitzt. Sein erstes Spiel, damals noch im Parkstadion, verfolgte der heute 20-Jährige bereits im Mutterleib. Es war das legendäre 6:6 im DFB-Pokal zwischen den Königsblauen und dem FC Bayern München. Die große Sternstunde des jungen Olaf Thon und »bis heute die einzige Partie, die meine Mutter je live im Stadion verfolgt hat.«
Tack selbst besucht heute dagegen regelmäßig die Arena »Auf Schalke«, ist vor kurzem sogar Vereinsmitglied geworden. »Um besser an Karten zu kommen.« Beim Gastspiel seines Lieblingsklubs in der »Schüco-Arena« in einer Woche wird der gebürtige Senner jedoch nicht dabei sein. »Schalke gewinnt auch so mit 2:1«, ist er überzeugt.
Beruflich nimmt der Zivildienst den jungen Mann derzeit arg in Beschlag. Seit Anfang Juni arbeitet er im Jugendtreffpunkt »Haus der offenen Tür« (HoT) der Christus-Gemeinde in Senne. Seine absolute Wunschstelle, schließlich kennt er die Einrichtung wie seine eigene Westentasche. Bereits im Alter von 14 Jahren engagierte sich Tack dort in der Jugendarbeit der Gemeinde. Ob Hausmeistertätigkeiten, Einkäufe erledigen, Telefondienst, Sauberhalten der Einrichtung oder Thekendienst im Jugendkeller - er hat den ganzen Tag über gut zu tu«. Nur pädagogische Aufgaben darf er als »Zivi« nicht wahrnehmen.
Nach der Arbeit trifft sich Tack dann oft noch mit seinen Freunden, geht zudem gerne ins Kino, vorzugsweise in Filme mit Humor oder Action, ehe er die 40 Kilometer-Strecke Richtung Lippstadt, wo er mit seiner Familie seit zwei Jahren wohnt, in Angriff nimmt. »Ich hab nachgerechnet. Trotz der hohen Benzinpreise ist es billiger zu pendeln, als in der Senne eine Wohnung zu mieten.« Spritgeld zahlt ihm sein Arbeitgeber jedoch keines, denn »rein theoretisch könnte ich ja im Jugendtreff übernachten«.
Genaue Pläne für die Zeit nach seinem Zivildienst schmiedet der gelernte Tischler derzeit noch nicht. »Vielleicht bleibe ich auf Dauer in der Jugendarbeit«, sagt er. Vorstellen kann er sich jedoch auch, das Fachabitur in Holz- und Bauwesen in Angriff zu nehmen, um anschließend Architektur zu studieren.Peter Monke

Artikel vom 26.11.2005