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»Löwen« erobern
den Wildpark

1860 gewinnt den Zweitliga-Gipfel

Karlsruhe (dpa). Der Wirbel um den Dopingfall Nemanja Vucicevic hat den TSV 1860 München nicht aus der Erfolgsspur geworfen. Am 14. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gewannen die seit sechs Spielen ungeschlagenen »Löwen« das Topduell mit dem Karlsruher SC mit 2:1 (2:0) und verdrängten mit 27 Punkten den VfL Bochum (26) von der Tabellenspitze.
Hinter dem Bundesligaabsteiger, der am Freitag Wacker Burghausen mit 4:0 deklassiert hatte, kletterte Alemannia Aachen (25) mit dem 2:1 (1:0) gegen den SC Paderborn auf den dritten Aufstiegsrang. Im Abstiegskampf verschaffte sich die SpVgg Unterhaching mit dem 2:0 (1:0) gegen Kickers Offenbach etwas Luft.
Zum Abschluss der 14. Runde, die mit drei Absagen die ersten Spielausfälle der Saison beklagte, kann Energie Cottbus mit einem deutlichen Sieg heute gegen die SpVgg Greuther Fürth die Tabellenführung übernehmen.
Der Schock um den Serben Vucicevic, dessen Dopingfall am Freitag vor dem DFB-Sportgericht verhandelt wird, konnte 1860 München wenig anhaben, auch wenn der dritte Auswärtssieg glücklich war. Der immer besser in Fahrt kommende chinesische Nationalspieler Jiayo Shao (17.) und Michal Kolomaznik (32.), der den Vorzug vor Stefan Reisinger erhielt, brachten die Sechziger vor 28 000 Zuschauern im Wildparkstadion in Führung. Der nach der Pause eingewechselte Sean Dundee (46.) ließ den KSC wieder hoffen, doch 1860 rettete den Sieg mit viel Dusel über die Zeit.
Im Kampf um den Klassenerhalt kann Unterhaching wieder Hoffnung schöpfen. Babacar N'Diaye (28.) und Silvio Adzic (90.+1) machten vor 3250 Zuschauern den dritten Sieg der Oberbayern in Serie perfekt. Für Aufsteiger Offenbach wird die Lage nach der vierten Pleite hintereinander in Serie immer prekärer.
Am Freitag war Ex-Bundesligist Bochum nach drei sieglosen Spielen auf den Erfolgskurs zurückgekehrt. »Nach zwei deftigen Niederlagen haben wir die richtige Antwort gegeben und Selbstvertrauen gesammelt«, sagte Trainer Marcel Koller. Bei den Oberbayern war nach der höchsten Heimniederlage seit dem Aufstieg vor drei Jahren Frust angesagt. »Wir haben kollektiv auf der ganzen Linie enttäuscht«, stellte Trainer Markus Schupp fest. Nico Herzig gab unverblümt zu: »Die Bochumer haben uns veräppelt.«
Der FC Erzgebirge Aue kassierte mit dem 0:2 gegen Eintracht Braunschweig die erste Heimniederlage. Die dritte Freitagspartie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Dynamo Dresden war wegen schlechter Platzverhältnisse ausgefallen. Bis zu 20 Zentimeter dicke Schneedecken auf den Plätzen führten gestern auch in Siegen und Ahlen zu Spielausfällen. Die Deutsche Fußball-Liga wird wahrscheinlich heute die neuen Termine benennen.

Artikel vom 28.11.2005