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Hanffabrik
vor dem Aus

Insolvenz beantragt

Von Stefan Küppers
Werther (WB). Für das mit vielen Hoffnungen verbundene Projekt Hanffabrik in Werther (Kreis Gütersloh) ist gestern ein Insolvenzverfahren beantragt worden.

Der Eigenantrag der HAV Nafi-Tech GmbH & Co. KG wurde mit Zahlungsunfähigkeit begründet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Bielefeld den Rechtsanwalt Hans-Peter Burghardt aus Herford.
Im Dezember 2003 nahm die Hanffabrik auf dem Gelände von ehemals Tiede-Landtechnik in Werther ihren Geschäftsbetrieb auf. Geplant war der Aufbau einer großen Hanfaufschluss- und -verarbeitungsanlage, die erstmals eine industrielle und damit auch preisgünstigere Fertigung vor allem von umweltfreundlichen Dämmstoffen erlauben würde. In Werther sollte mit einer Investition von etwa 15 Millionen Euro ein Drei-Schicht-Betrieb mit zunächst knapp 50 Arbeitsplätzen aufgebaut werden.
Hintergrund für die jüngste Entwicklung sind nach Informationen dieser Zeitung Unstimmigkeiten im Kreis der Gesellschafter, zu denen neben der Möller Group in Bielefeld der ehemalige Landmaschinen-Händler Wilfried Tiede, der Geschäftsführer Günter Butenuth und der Espelkamper Unternehmer Dietmar Harting sowie Martin und Mathias Nixdorf (Paderborn) gehören.
Für eine Landesbürgschaft in Millionenhöhe müssten die Vermögensverhältnisse der Gesellschafter offengelegt werden. Dies sollen einzelne Gesellschafter aber abgelehnt haben.
Ob und wie es mit der Hanffabrik nun doch weitergehen kann, hängt vom Insolvenzverwalter ab.

Artikel vom 25.11.2005