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Tobias Wiens hat
noch 'nen Koffer
an der Poststraße

Oberliga: VfB Fichte beim SC Verl

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Eigentlich hätten Sven Moning und Maik Walpurgis in dieser Woche getrost Urlaub machen können. Motivieren mussten sie nämlich ihre Schützlinge nicht. VfB Fichte reist Sonntag zum Oberligaprimus SC Verl, falls die Partie aufgrund der schlechten Witterung nicht noch kurzfristig abgesagt wird. An der Poststraße haben einige »Hüpker« noch etwas gutzumachen.

»Für mich ist es das Spiel der Spiele. In Verl will ich auf jeden Fall punkten«, stellt Linksaußen Tobias Wiens fest. Ihm geht es nicht anders als Josip Rasic und Thorsten Meier. Diese Spieler trugen schon das Verler Trikot und sind jetzt gegen ihren ehemaligen Klub natürlich besonders heiß.
Hart gearbeitet wurde dennoch beim Tabellenvorletzten. »Wir haben jetzt zwölf, wollen aber nach den letzten drei Spielen bis zur Winterpause mindestens 16 Zähler auf dem Konto haben«, will Chefcoach Sven Moning an Anschluss an das untere Mittelfeld hergestellt haben.
Ob's für seine »Kellerkinder« reicht, dass sie dem starken Spitzenreiter ein Bein stellen können, will Moning nicht prophezeihen. Er preist vielmehr den Gegner: »Verl verfügt über die stärkste Mannschaft in den letzten Jahren. Zudem sitzt noch sehr viel gute Qualität auf der Ersatzbank.« VfB Fichtes Trainer schlägt diesmal leise Töne an: »Wir fahren als krasser Außenseiter zur Poststraße, wollen ein gutes Spiel abliefern, und wenn etwas dabei herauskommt, freuen wir uns alle.«
Die »Hüpker« können wieder auf den genesenen Gökhan Özdemir zurückgreifen. Dafür steht ein kleines Fragezeichen hinter dem Einsatz von Bayamba Belombo, der sich unter der Woche mit einem grippalen Infekt herumplagte. »Bis auf Rafael Arlet, der bis Mitte Februar ausfallen wird, haben wir voraussichtlich alle Mann an Bord«, können Moning und sein »externer Berater« Maik Walpurgis nahezu aus den Vollen schöpfen.
Dennoch macht die Ruhe vor dem Sturm verdächtig. Was führt das rot-weiß-grüne Trainer-Duo im Schilde? »Verschenken werden wir die Punkte nicht«, sagt Sven Moning und beantwortet zumindest die Frage, warum er nicht in Urlaub gefahren ist. »Wir haben im taktischen Bereich sehr viel gearbeitet, das Flügelspiel forciert und Standardsituationen eingeübt.« Nur der mentale Bereich, der wurde in dieser Woche nicht berührt. Grinst der Motivator Moning: »Wenn man nach Verl fährt, muss man den Jungs in dieser Hinsicht nichts erzählen.«

Artikel vom 26.11.2005