Bielefeld (WB). Für VfB Fichte und den SC Verl ist es zweifellos ein »besonderes Spiel«. Die »Hüpker« treffen Sonntag an der Poststraße (Anstoß 14.15 Uhr) auf ehemalige Kollegen und ihren langjährigen Trainer Mario Ermisch. Die gastgebenen Verler samt Coach wollen sich gerade gegen das Bielefelder »Kellerkind« keine Blöße geben und mit einem Sieg die Tabellenführung in der Oberliga verteidigen. Im Interview mit Mario Ermisch beleuchtet Sportredakteur Werner Jöstingmeyer die brisante Situation vor dem OWL-Derby.
Herr Ermisch, freuen Sie sich auf das Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Klub VfB Fichte, für den Sie zwölf Jahre tätig waren?Mario Ermisch: Natürlich schaue ich noch immer, was der Verein so macht. Aber am Sonntag sind wir Gegner. Und ich gehe davon aus, dass wir die Punkte auch in Verl behalten.
Überrascht es Sie, dass der SC Verl mit zwei Zählern Vorsprung die Tabelle anführt?Ermisch: Wir haben ein Team zusammengestellt, von dem wir von Beginn an überzeugt waren. Das war gezielte Arbeit. Wir haben vorher gesichtet und mit den Spielern viel gesprochen. Das zahlt sich jetzt aus.
Ex-VfBer Soner Dayangan, der abgesehen von VfB Fichte, in einigen anderen Vereinen nicht richtig Fuß fassen konnte, scheint sich ebenfalls sehr gut akklimatisiert zu haben.Ermisch: Man muss jeden Spieler anders anfassen. Soner passt in unser Team. Seine Torgefährlichkeit hat er bisher mit sieben Treffern untermauert.
Welche Rolle spielt Ex-Profi Jörg Bode? Ermisch: Jockel Bode wurde mit vielen Vorurteilen aufgenommen. Seine Verpflichtung war damals nicht einfach. Aber ich habe mich auf meinen Co-Trainer Thomas Stratos verlassen, der die Verpflichtung befürwortet hat. Heute ist Bode ein absoluter Leistungsträger und in der Mannschaft total anerkannt.
Wie harmoniert denn die Zusammenarbeit Ermisch - Stratos?Ermisch: Das ist eine optimale Konstellation. Wir ergänzen uns ganz prima.
Wundern Sie sich, dass VfB Fichte auch in dieser Saison nach zwölf Spieltagen den Trainer gewechselt hat?Ermisch: Alle Trainer trauen sich die Oberliga zu, aber nur wenige können es. Aber es ist auch nicht ganz einfach in dieser Klasse Erfolg zu haben.
Wie sehen Sie VfB Fichte nach dem Trainerwechsel?Ermisch: Da wurde ein deutlicher Schnitt gemacht. Die Ordnung auf dem Platz ist weitaus besser geworden. Zudem verfügt die Mannschaft über mehr Selbstvertrauen. Das liegt aber nicht nur am selbst ernannten Motivationskünstler Sven Moning, es ist auch deutlich die Handschrift vom angeblich externen Berater Maik Walpurgis zu spüren.
Sind die früheren Disharmonien zwischen Walpurgis und Ihnen noch immer nicht ausgeräumt?Ermisch: Wir haben keine Berührungen und es wird auch Sonntag in Verl keine geben. Ich bin ganz ehrlich. Ich muss Walpurgis nicht unbedingt sehen.
Wagen Sie ein Tipp? Wer wird das Derby gewinnen?Ermisch: Wir sind als Oberliga-Spitzenreiter klarer Favorit und nehmen diese Rolle auch an. Den Gegner werden wir nicht unterschätzen. Ein Ergebnis tippe ich aber nicht.
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