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Nachwuchsdetektive
helfen der Polizei

Dorian und Robin malen Fahndungsposter

Von Hubertus Hartmann
und Stefanie Rose
Paderborn (WB). Von wegen Rasterfahndung oder Computerbilder - die Paderborner Polizei setzt bei der Suche nach einem flüchtigen Lkw-Fahrer auf die Beobachtungsgabe und Zeichenkunst von zwei Nachwuchsdetektiven.

Der zehnjährige Robin Deppe und sein ein Jahr älterer Freund Dorian Brüning spielten im Kinderzimmer, als es draußen plötzlich krachte. Die beiden Jungen sahen, dass ein Baulaster rückwärts eine Grundstücksmauer niedergewalzt hatte und der Fahrer einfach davonbrauste, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Sofort erkannten die beiden pfiffigen Burschen: ein klarer Fall von Unfallflucht.
Sie griffen zu Malblock und Zeichenstiften und skizzierten detailgenau, was sie gesehen hatten. Mit ihren »Phantombildern« meldeten sie sich gestern bei der Polizei. Die hatte bereits eine Fahndung nach dem Lkw eingeleitet. »Wir waren bislang von einem Lastwagen mit Absetzmulde ausgegangen. Aufgrund der Farbbilder und der Angaben unserer kleinen Zeugen müssen wir jetzt einen grünen Lkw mit rotem Kipper und Dachspoiler suchen«, erläutert Polizeihauptkommissar Rainer Brockmann.
Erich Kästner hätte sicher seine helle Freude an den Paderborner Schülern gehabt. »Emil und die Detektive sind nichts dagegen. Das Verhalten von Robin und Dorian ist vorbildlich und verdient unsere Anerkennung«, lobt Hauptkommissar Brockmann. Zeugen seien bei Ermittlungen meistens äußerst wichtig. Viele Fälle ließen sich ohne deren Aussagen gar nicht lösen. Brockmann: »Wegschauen ist bequem. Wer jedoch selbst Opfer einer Straftat wird und auf dem Schaden sitzen bleibt, denkt darüber wahrscheinlich anders«.

Artikel vom 25.11.2005