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Mit Zange und Schlagstößel

Zum Vorletzten: Die TSG-»Nussknacker« wollen im Sieg-Kreis gewinnen

Bielefeld (WB/jm). 3000 Nussknacker: In Menden befindet sich eine der größten Sammlungen ihrer Art in Deutschland. Wie hart die Nuss sein wird, die Handball-Oberligist TSG Altenhagen-Heepen am Samstag (19.30 Uhr, Walram-Gymnasium) mit der HSG Menden-Lendringsen zu knac-ken hat, bleibt abzuwarten. Die Hausherren, oft gleichwertig, sind Vorletzter. Und immer noch ohne Sieg im Sieg-Kreis.

Einzig zu zwei Unentschieden (20:20 in Riemke, 28:28 gegen TuS Linscheid Heenfeld) reichte es für den unglücklichen Aufsteiger bislang. Diese Ausgangsposition empfindet Jan-Hendrik Werner, der am Donnerstag seinen 19. Geburtstag feierte, als »gefährlich. Wir dürfen den Gegner keinesfalls unterschätzen und müssen von der ersten bis zur letzten Sekunde konzentriert spielen«. Wenn die TSG ihr Leistungsniveau erreiche, sollten die Punkte elf und zwölf allerdings machbar sein. »Wir sind inzwischen viel gelassener, haben ein Gefühl für unsere Stärke entwickelt«, so Werner. »Wir wissen, dass wir dagegen halten können«.
Menden-Lendringsens Spiele gleichen sich - sie sind unberechenbar. Tugenden wie Kämpferherz und Leidenschaft wechseln sich ab mit chaotischen Phasen, »in denen sie dann wieder alles falsch machen«, wie TSG-Trainer Jörg Harke nach Telefonaten mit den Kollegen Helmut Bußmeyer und Holger Krimphove erfuhr.
Derweil Kapitän Falk von Hollen und auch Marcel Müller, der Neuzugang vom SC Verl, mit von der Partie sind, steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Arne Puls (Schulter).
Beim 28:28 gegen TuS Linscheid-Heedfeld nach 26:22-Führung bekannte TuS-Coach Heiko Fischer: »Wir wussten, dass Menden gegen Ende einbricht. Darauf haben wir gewartet«. Diese mangelhafte Routinie und Abgeklärtheit hat den Mannen aus dem Sieg-Kreis schon so manchen Erfolg gekostet. »Erfahrung kann man nicht verordnen und auch nicht reinspritzen«, bedauert Männerspielwart Stefan Dose.
HSG-Coach Björn Wißuwa appelliert an seine junge Crew, dass »wir aus den nächsten drei Spielen mindestens vier Punkte holen sollten, wenn wir in der Klasse bleiben wollen«. Die TSG wird dabei als ein Spielpartner empfunden, mit dem der Gastgeber leistungsmäßig auf Augenhöhe ist.
Jörg Harke, der sich »noch vier Punkte bis Weihnachten« wünscht, will die »Nuss« Menden-Lendringsen unter anderem mit einer 6:0-Deckung knacken. Mal schauen, ob dann auch Nussschraube, Zange und Schlagstößel zur Anwendung kommen . . .

Artikel vom 26.11.2005